Anleihen heute im Fokus: KTG Agrar, KTG Energie, Wöhrl, Uniper

KTG Agrar SE: Vorerwerbsrecht hinsichtlich des litauischen Teilkonzerns nicht ausgeübt
Foto @ KTG Agrar SE

Vorerwerbsrecht nicht ausgeübt: Am 18. November 2016 hatte die insolvente KTG Agrar SE mit einem namentlich nicht genannten Investor einen Kaufvertrag über die Veräußerung der litauischen Aktivitäten des Agrarkonzerns für einen niedrigen siebenstelligen EUR-Betrag geschlossen.

Für einen anderen Investor bestand zu diesem Zeitpunkt ein Recht zum Vorerwerb des litauischen Teilkonzerns, das innerhalb von zwei Wochen nach Mitteilung über die Unterzeichnung des Kaufertrags hätte ausgeübt werden können. Dieser Investor verzichtet jedoch auf die Ausübung des Vorerwerbsrechts, so dass der Deal – vorbehaltlich der kartellrechtlichen Freigabe – nunmehr verbindlich geworden ist. Unterdessen hat die Deutsche Börse die Kündigung der Einbeziehung der KTG-Agrar-Aktien im Frankfurter Entry Standard mit Ablauf zum 29. Dezember 2016 bestätigt.

Und auch vom ehemaligen Kronjuwel der KTG Agrar, dem Biogasspezialisten KTG Energie AG, gab es zuletzt neue News: So kann die Sanierung in Eigenverwaltung wie geplant fortgesetzt werden. Das Amtsgericht Neuruppin hat dazu mit Beschluss vom 1. Dezember das Insolvenzverfahren über das Vermögen von KTG Energie eröffnet und Eigenverwaltung angeordnet. Der vorläufige Sachwalter Prof. Dr. Torsten Martini hat sich zuvor für die Fortführung des Verfahrens in Eigenverwaltung ausgesprochen. Das Insolvenzgericht folgte ihm und bestellte Martini zugleich zum Sachwalter.

Rudolf Wöhrl AG: Gericht eröffnet Insolvenzverfahren in EigenverwaltungInsolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet: Am gestrigen 1. Dezember eröffnete das Amtsgericht Nürnberg außerdem das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Rudolf Wöhrl AG und ordnete zugleich Eigenverwaltung an. Damit gab das Gericht entsprechenden Anträgen des kriselnden Modehauses statt. Zum Sachwalter wurde Rechtsanwalt Volker Böhm bestellt. Das Verfahren schließt nahtlos an das dreimonatige Schutzschirmverfahren der Gesellschaft an, das am 30. November 2016 endete. Oberstes Ziel ist nun der erfolgreiche Abschluss des Investorenprozesses als Voraussetzung für die weitere Sanierung und Neuausrichtung der Modehandelskette. Nach aktueller Planung soll das Insolvenzverfahren im ersten Quartal 2017 beendet werden.

Uniper mit erfolgreichem Debüt im Euro-AnleihemarktUniper SE zapft erstmals den Bondmarkt an: Hierfür reichte das E.ON-Spin-off erfolgreich eine Euro-Benchmark-Anleihe über 500 Mio. EUR am Kapitalmarkt aus. Unipers erste Transaktion am Euro-Bondmarkt war eigenen Angaben zufolge aufgrund der hohen Investorennachfrage deutlich überzeichnet, so dass die ursprüngliche Preisindikation eingeengt wurde. Der Corporate Bond wird mit 0,125% p.a. fix verzinst und hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Der Ausgabekurs lag bei 99,84%, was einer Rendite von 0,203% entsprach. Konsortialführer waren Barclays, Deutsche Bank und ING. Das Konsortium wurde durch BayernLB, Commerzbank und UniCredit komplettiert. Mit den Zuflüssen zahlt Uniper einen Teil der ausstehenden Bankenfinanzierung, die im Zuge der E.ON-Abspaltung abgeschlossen wurde, vorzeitig zurück.

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