Musterdepot-Update: Auftakt nach Maß

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Läuft so weit ganz ordentlich im Musterdepot – obwohl wir kaum etwas unternommen haben. Der Hintergrund spricht aber tatsächlich für sich.

Rund 3,3% Plus nach den ersten zwei Monaten im laufenden Jahr sind schon mal kein übler Auftakt. Kunststück – scheint aktuell doch ziemlich alles zu steigen. Sogar die Aktienmärkte stehen auf Rekordhochs, wie sogar Gold. Eigentlich sollte eine negative Korrelation gegeben sein, aber antiquierte Erfahrungen der Vergangenheit sind eben… antiquiert. Was soll ich sagen. Bitcoin darf in der Aufzählung nicht fehlen.

Man beachte, dass unsere ‚Core-Anleihen‘ Mutares, Underberg, Katjes und DEAG, allesamt leicht bis mittel übergewichtet, es schon allesamt in die vorderen Positionen geschafft haben. Bei Mutares steht ein Gesamtplus von 15% nach 51 Wochen, namentlich ein Jahr, zu Buche. Bei Underberg nach 1 ½ Jahren 12,4%, obwohl der Kupon nur 5,5% beträgt. Bei Katjes 8,6% – nach einem halben Jahr. DEAG knapp 7% nach einem 2/3 Jahr seit der Emission.

4finance segelt mit rund 60% einsam vorneweg. Ich hätte nichts dagegen, wenn die Anleihe nochmals um einige Jahre prolongiert werden sollte. Dazu gab es die Sonderausschüttungen für die Teilnahme an den AGVs anlässlich der Laufzeitverlängerungen – wohlbemerkt im Plural. Eigentlich hätte der Bond schon vor zig Jahren ausgelaufen sein sollen. An das genaue Jahr kann ich mich nicht erinnern.

Zu den einzelnen Unternehmen gab es schon vereinzelt Geschäftszahlen 2023, vorläufig oder final. Alle weiteren werden die nächsten Tage und Wochen folgen. Mit den besten rechne ich bei Katjes, Underberg und der DEAG. Das lässt sich ableiten, wenn man andere Unternehmen der Branchen verfolgt, die bereits Zahlen geliefert haben sowie die Tendenzen aus dem späten 2023.

Bei Homann Holzwerkstoffe indes mache ich Fragezeichen: Das Ausgangsmaterial ist teurer geworden, und so ziemlich alles drum herum. Polen verweigert sich schon hier und dort gegen vermeintlichen Kahlschlag im eigenen Land. Und Polen macht auch manchmal, was es will. Wir hatten daher die leichte Übergewichtung auf Normalmaß reduziert. Die nächsten Zahlen werden Aufschluss bringen. Persönlich rechne ich womöglich mit Rekordumsätzen, aber geringerer Marge. Oder ich hätte die Branche bisher überhaupt nicht verstanden und in den nächtlichen Dokus im TV nicht gut genug aufgepasst.

2024 wird uns eine ziemliche Refinanzierungswelle bescheren. Ich rede also nur von schon bekannten Emittenten, die eine Anleihe in diesem oder nächstem Jahr ablaufen haben. Dazu kommen einige neue, von denen niemand zuvor etwas je gehört hat – ganz höchstwahrscheinlich aus dem Bereich Erneuerbarer. Die Mischung von 2/3 zu 1/3 ist überaus gesund, wie ich finde. Jedenfalls, wenn 2023 eine Indikation für 2024 sein sollte.

Ausblick
Wir müssen aktuell nichts verändern. Unsere Core-Investments sind übergewichtet und wie sich zeigt, performen sie auch am besten, da andere Investoren das ganz offenbar nicht anders beurteilen. Würde man sich auf fünf Investments im KMU-Anleihebereich beschränken wollen oder müssen, würde ich nach wie vor 4finance, Mutares, Underberg, Katjes und die DEAG nahelegen. Dazu wären einige zu nennen, die es nicht in das Musterdepot schafften, aber genauso empfehlenswert überzeugen wie beispielsweise die DRAG, MS Industrie, Hörmann, um nur die gängigsten Namen zu nennen. Ich wiederhole mich. Wer kein Risiko eingehen möchte, wählt nur aus diesen an die zehn Namen und ignoriert den Rest.

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