Musterdepot-Update: Alternativlos

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Das BondGuide Musterdepot ist nach der jüngsten Aufstockung nunmehr vollinvestiert. Ein Wort aus gegebenem Anlass zur Setzung von Prioritäten.

Die Aufstockung um 5.000 Nominale bei Private-Equity-Holding Mutares erfolgte wie gewohnt zum Schlusskurs am Tage der Ankündigung vor zwei Wochen in BondGuide 02-2024. Das waren 104 und ein paar Zerquetschte.

Damit avancieren die Münchner zu unserer zweitgrößten Position. Das hat sich die Mutares allerdings redlich verdient. Der Nachrichtenfluss ist extrem hoch für einen KMU-Emittenten, aber das Geschäftsmodell gibt es schließlich auch her. Nach 4finance wird die Mutares damit zur zweigrößten Position mit einem aktuellen Anteil von 14,8%.

Unsere größten Positionen sind damit 4finance, Mutares sowie geteilt Katjes, DEAG und IuteCredit. Macht fünf Positionen, die zusammen auf etwas über 64% oder knapp zwei Drittel kommen. Und das bei einem mittleren Kupon von 9,7%. Das ist exorbitant. Beachten Sie, dass derjenige von Mutares sogar inflationsgesichert ist, da am Euribor aufgehängt, als sogenannter Floater: Der Zinssatz wird jährlich überprüft. Gut möglich, dass er für 2024 nicht mehr zweistellig ist, da die Teuerungsraten in der Eurozone rasch nach unten gehen. Ich rechne mit etwas unter 10% für 2024.

Katjes 2023/28 steht bei über 107%, Restrendite 4,7% p.a. bis Laufzeitende. Irgendetwas mit einer 8 vor dem Komma könnte ich mir gerade noch vorstellen, aber das dürfte das Ende der Fahnenstange sein. Wer freigewordenes Geld reinvestieren kann, sollte ggf. über Gewinnmitnahmen nachdenken: Höher läuft der Kurs nicht. Wer keine probatere Alternative hat, sollte einfach nichts unternehmen – wie wir.

Da scheint die DEAG schon attraktiver. Der Kupon von 8% ist höher und der Kurs liegt erst bei 102,x%. Macht aktuell eine Restrendite von 6,3% p.a. Um auf Katjes-Niveau zu klettern und sich anzugleichen, müsste sie schon auf 106% mindestens gehen.

Unisono liegt übrigens auch Underberg 2022/28 bei einer Restrendite von 4,6% p.a., wie Katjes de facto. Die nicht im Musterdepot befindliche neue Anleihe der Deutsche Rohstoff AG (DRAG) steht zwar bei 108,5%, aber die Restrendite liegt dennoch bei knapp über 5% p.a. Die könnte wohl noch 1 bis 1 ½ Punkte steigen, wenn man allen Genannten die gleiche hohe Emittentenqualität bescheinigt, was wir hier tun.

Würde aber auch heißen: Wenn wir die Mutares hier in eine Reihe einordnen, wäre der Grenzwert rund 111% im Kurs für eine vergleichbare Per-Anno-Restrendite zum Status-quo. Die Details kann ja jeder gerne mal ausrechnen. Da der Floater angepasst wird an die rückläufige Teuerungsrate (und damit dem Euribor), würde ich mal veranschlagen, dass Mutares 2023/27 auf ca. 110% laufen kann. Ich habe nur grob überschlagen und möchte nicht für eine Abweichung in der Nachkommastelle haftbar gemacht werden.

Zu den Musterdepottiteln gab es ansonsten in den vergangenen Wochen diese oder jene Nachricht, die Sie bitte wie gewohnt auf bondguide.de nachlesen mögen. Überhaupt werden natürlich so ziemlich alle Unternehmen zeitnah mit Zahlen für 2023 auf den Plan treten. Naturgemäß liefern diejenigen, die Gutes zu berichten haben, gern auch vorläufige Daten – andere warten lieber und tun ihre Pflicht.

Ausblick
Für den Moment sind wir gut aufgestellt – abgesehen davon, dass bei einer Investitionsquote von 98,5% ohnehin kein Spielraum mehr besteht. Die Mutares-Aufstockung war aber auch wirklich zu verlockend. Wer keine Spekulationen wie mit Terragon, Cardea Europe oder zuvor auch Gecci mag, sollte sich auf die hier genannten Core-Titel konzentrieren. Tertium non datur!

Unsere BondGuide-Jahresausgabe Mittelstandsfinanzierung 2023 ist kostenfrei erhältlich. Daneben können auch unsere aktuellen Nachschlagewerke Digitalisierung, Krypto, künstliche Intelligenz 2023 und Green & Sustainable Finance 2023 weiterhin als kostenlose E-Magazine bequem heruntergeladen, gespeichert & durchgeblättert werden.

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