Nein, hier mussten die kreditgebenden Banken und insbesondere die Anleihegläubiger in den sauren Apfel beißen und haben mit mehr als 90% dem Stillhalteabkommen bis voraussichtlich Ende des Jahres 2021 zugestimmt.
Ein kurzes Murren formulierten die Gläubiger aber zumindest noch darüber, dass sie zweimal die early-bird-Frist haben verstreichen lassen. Kurz darauf veröffentlichten die österreichischen Steinhoff Unternehmen, die alleine für 7,5 Mrd. EUR verantwortlich zeichnen, eine Fortführungsprognose.
Nun hat man drei Monate Zeit einen Sanierungsplan zu erarbeiten, damit das Stillhalteabkommen final in Kraft tritt. In drei Monaten einen Sanierungsplan für ein Unternehmen zu erarbeiten, was über mehrere Kontinente agiert und sehr verschachtelt ist, erscheint zumindest ambitioniert.
Foto @ MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG
Man kann sich aber sicher sein, dass dieser Sanierungsplan erfolgreich aufgestellt wird, denn ansonsten wäre der Konzern insolvent und viele Gläubiger würden sehr viel Geld verlieren. Deswegen klammert man sich jetzt an den letzten Strohhalm, um über die nächsten drei Jahre den Verlust abzuschreiben und gleichzeitig zu hoffen, dass doch noch alles gut werde.
Der Aufschrei der Investoren war zu recht groß, als Mittelständler, wie Zamek oder MIFA, Insolvenz anmelden mussten und im Nachhinein empörende Misswirtschaft festgestellt wurde. Aber hier hielt sich der Verlust – nicht unbedingt der Verlust des Einzelnen – in Grenzen. Bei diesen Insolvenzen konnte es kein „weiter so“ geben – bei Steinhoff International war indes schnell klar, dass es ein „weiter so“ geben muss.
Über die Wolfgang Steubing AG
Die Wolfgang Steubing AG Wertpapierdienstleister (Steubing AG) ist eine unabhängige Wertpapierhandelsbank mit Sitz in Frankfurt am Main.
Ralf Meinerzag, Steubing
Pressekontakt
Klaus-Karl Becker
Mobil: (0172) 61 41 955
Email: presse@steubing.com
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