Nicht nur die Borussia beschäftigt sich dann und wann mit ‚Mentalität‘ (oder sollte es), einigen Emittenten aus dem Bausektor und artnahen anderen hätte eine Selbstreflexion in letzter Zeit durchaus gutgetan.
Zu einer meiner werktäglichen Aufgaben gehört u.a. das Sichten einer Art Pressemappe, gespickt mit Insolvenzen, Restrukturierungen und Sanierungen. So bleibe ich auf dem Laufenden, in welcher Branche gerade Krise angesagt ist. Derzeit führend: das Baugewerbe, auf Augenhöhe übrigens auch Kliniken.
Dass uns viele Emittenten aus dem Bausektor ‚verlassen‘, ist lediglich ein Querschnitt aus dem, was deutschlandweit gerade vor sich geht. Gefühlt hat die bekannte Gemengelage jeden Einzelnen erreicht, zuletzt sogar die bis dahin scheinbar teflonimprägnierte UBM Development. Zwei Tage später warnte auch Peach Property.
Ab wann war die Trendumkehr im Bau absehbar? Spätestens seit dem Russland-Feldzug Ende Februar 2022 war jegliche Eishockeyschläger-ähnliche Erholung Post-Covid in den Boden gehauen.
Mit diesem Anlauf hätte der eine oder andere Emittent gut daran getan, beizeiten für eine aufgepolsterte Eigenkapitalausstattung zu sorgen. Mit Boni aus den vergangenen zehn überaus auskömmlichen Jahren wäre das sicherlich vielerorts möglich gewesen.
Schauen Sie sich interessehalber mal die Meldungen der Traumhaus AG durch. CEO Otfried Sinner schießt bei der jüngsten Kapitalerhöhung fast im Alleingang weitere Millionen nach, obwohl ihm bereits rund 70% gehörten. Das hätte der Eine oder die Andere auch gekonnt, rechtzeitig – unterließ es aber.
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Falko Bozicevic,
BondGuide
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