‚WSJ‘: China will Devisenreserven breiter anlegen

FRANKFURT (dpa-AFX) – China, Inhaber der weltweit größten Devisenreserven, plant einem Pressebericht zufolge eine breitere Anlage seines Vermögens. Wie das ‚Wall Street Journal‘ (WSJ) am Dienstag mit Bezug auf Kreise berichtet, habe der staatliche Devisenverwalter ‚SAFE‘ eigens dafür eine Delegation nach New York entsandt. Diese solle vor Ort neue Anlagemöglichkeiten ausloten. Ziel sei, das starke Engagement Chinas in amerikanischen Staatsanleihen zu reduzieren und auf andere Vermögenswerte wie Immobilien auszuweiten, berichtet das Blatt.

Mit rund 3,4 Billionen US-Dollar verfügt China über die mit Abstand umfangreichsten Währungsreserven der Welt. Sie sind Resultat des starken Außenhandels des Landes. Ein erheblicher Teil des Geldes steckt in amerikanischen Staatsanleihen, in denen auch die US-Notenbank Fed stark engagiert ist. Grund sind deren massive Anleihekäufe in den vergangenen Jahren zur Konjunkturstützung. Gegenwärtig nimmt die Fed Staatsanleihen im Wert von monatlich 45 Milliarden Dollar in ihre Bücher.

Angesichts einer zusehends stabileren US-Konjunktur wird derzeit spekuliert, wann die Fed das Tempo ihrer Anleihekäufe reduzieren beziehungsweise die Käufe ganz einstellen könnte. Beobachter halten einen ersten Schritt zum Jahresende 2013 hin für möglich. In diesem Fall dürften die Kurse amerikanischer Staatsanleihen infolge der wegfallenden Fed-Nachfrage unter Druck geraten. Das Wall Street Journal zitiert einen ehemaligen SAFE-Mitarbeiter, dass der sich abzeichnende Kurswechsel der Fed eine breitere Anlage der Devisenreserven erfordere./bgf/jkr