US-Topnotenbanker signalisiert weiter lockere Geldpolitik

NEW YORK/FRANKFURT (dpa-AFX) – US-Topnotenbanker William Dudley hat einer raschen Drosselung der Geldflut in den USA eine Absage erteilt. Die Erholung der Wirtschaft müsse erst weiter Fahrt aufnehmen, jeglichem Gegenwind solle die Notenbank Fed konsequent entgegenwirken, sagte der Präsident der regionalen Notenbankfiliale von New York am Montag.

Die Fed hatte am vergangenem Mittwoch überraschend ihren ultralockeren geldpolitischen Kurs beibehalten. Die von den Finanzmärkten erwartete Reduzierung der milliardenschweren Anleihekäufe zum Ankurbeln der Wirtschaft war ausgeblieben. Nun rätseln Anleger erneut, wann die Fed anfangen wird, den Fuß vom Gas zu nehmen.

Dudley, der im geldpolitischen Ausschuss der Fed stimmberechtigt ist, dämpfte die Erwartungen eines zügigen Einstiegs in den Ausstieg aus der Politik des ultrabilligen Geldes. Selbst wenn die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent gefallen sei – ab dieser Schwelle erwarten die Märkte eine Straffung der Geldpolitik – könne die Notenbank noch ’sehr lange‘ an ihren extrem niedrigen Zinsen festhalten. Derzeit liegt die Arbeitslosenquote bei 7,3 Prozent.

Neben Dudley, der als Verfechter der lockeren geldpolitischen Linie gilt, für die auch der scheidende Fed-Chef Ben Bernanke steht, äußerte sich sein Notenbankkollege Dennis Lockart. Zuletzt habe man eine gewisse Verlangsamung beim Job-Aufbau beobachten können, sagte der derzeit nicht stimmberechtigte Chef der regionalen Fed von Atlanta in New York. Auch seine Ausführungen sprechen eher nicht für einen schnellen Anfang vom Ende des Billiggelds./hbr/jsl/jha/