ROUNDUP/RATING: S&P stuft K+S um eine Stufe auf ‚BBB‘ herab – Ausblick ’negativ‘

LONDON (dpa-AFX) – Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S&P) hat die Bewertung des Salz- und Düngerherstellers K+S um eine Stufe gesenkt. Die Einstufung sinke auf ‚BBB‘ von zuvor ‚BBB+‘, teilte die US-Ratingagentur am Montag mit. Der Ausblick sei weiter negativ. Damit droht dem Konzern eine weitere Herabstufung. S&P begründete den Schritt mit einer hohen Wahrscheinlichkeit, dass die Kalipreise in den kommenden Jahren relativ niedrig bleiben dürften. Darüber hinaus dürfte der Bau einer Kali-Mine in Kanada die Verschuldung von K+S erhöhen.

Mit der nun etwas verringerten Einstufung behält der Kasseler Dax-Konzern bei S&P zunächst eine sogenannte Investmentgrade-Bewertung. S&P sieht den Konzern damit also weiter als eine durchschnittlich gute Anlage. Die gegenwärtige Einstufung liegt zwei Stufen über einer sogenannten Ramschbewertung. Erst dann gilt eine Anlage in den Anleihen als spekulativ.

Anfang November hatte Moody’s den Konzern gleich um zwei Stufen auf ‚Ramschniveau‘ abgestuft. Gründe waren die Unsicherheit im Kalimarkt seit der Aufkündigung einer Vertriebsgemeinschaft in Russland im Sommer und der hohe Investitionsbedarf von K+S in eine Mine in Kanada.

Erst am vergangenen Donnerstag hatte K+S-Chef Norbert Steiner bei der Vorlage der Quartalsbilanz die milliardenschweren Baupläne in Kanada verteidigt. Zur Erschließung neuer Rohstoff-Lagerstätten baut K+S derzeit dort für umgerechnet gut 2,9 Milliarden Euro ein neues Kaliwerk. Die Produktion soll im Sommer 2016 anlaufen.

Ende Juli waren die Turbulenzen am Kalimarkt durch den Ausstieg von Uralkali aus einer Vertriebsallianz ausgelöst worden. Seither ist der Kalipreis unter Druck. Die Unsicherheit am Markt ist hoch und Käufer halten sich zurück. Wie lange die Unsicherheit anhalten wird, sei derzeit nicht abzusehen, hatte Steiner am vergangenen Donnerstag eingeräumt. Mit einem scharfen Sparpaket stemmt sich der Konzern gegen den Abwärtstrend. In den kommenden drei Jahren soll eine halbe Milliarde Euro eingespart werden. Dabei schließen die Kasseler auch einen Stellenabbau nicht aus./jha/he