Nach EZB-Lockerung: Renditen fallen quer durch Europa

FRANKFURT (dpa-AFX) – An den europäischen Anleihemärkten zeigen sich die Auswirkungen einer noch lockereren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Am Freitag, einen Tag nach der großen EZB-Lockerungsrunde, befanden sich die Renditen von Staatsanleihen quer durch Europa auf Talfahrt. Am stärksten fielen die Anleihezinsen in den krisengeschwächten Euroländern, auf die die EZB-Hilfen letztlich abzielen. Besonders ausgeprägt war der Zinsrückgang in der mittleren Laufzeit von fünf Jahren.

In Griechenland fiel die Rendite fünfjähriger Staatstitel am Vormittag um 25 Basispunkte auf 4,46 Prozent. In Italien und Spanien waren die Rückgänge nur wenig schwächer, die Renditen sanken auf 1,37 beziehungsweise 1,25 Prozent. Deutliche Zinsrückgänge gab es auch in Portugal und Irland. In Deutschland, wo die Renditen bereits sehr tief liegen, fiel der Rückgang schwächer aus. Die Schweiz ausgenommen, muss der Bund mit 0,39 Prozent derzeit so wenig Zinsen für fünf Jahre Zahlen wie kein anderes Land in Europa.

Die EZB hatte am Donnerstag ein umfangreiches Lockerungspaket bekanntgegeben, mit dem Konjunktur, Kreditvergabe und Inflation angeschoben werden sollen. Unter anderem senkte sie ihre Leitzinsen auf neue Tiefstände und kündigte milliardenschwere Langfristkredite für die Banken an./bgf/jsl