Italien refinanziert sich nach Ende der Regierungskrise günstiger

ROM (dpa-AFX) – Nach dem Ende der Regierungskrise in Rom hat sich Italien am Geldmarkt deutlich günstiger als zuletzt refinanziert. Die drittgrößte Euro-Volkswirtschaft erhielt zu merklich günstigeren Bedingungen Geld für ein Jahr als noch im September, wie aus Zahlen der Schuldenagentur in Rom vom Donnerstag hervorgeht.

Insgesamt nahm Italien wie angestrebt 8,5 Milliarden auf. Dabei fiel die Rendite auf 1,0 Prozent. Bei der letzten vergleichbaren Auktion am 11. September hatte sie noch bei 1,34 Prozent gelegen. Die Nachfrage legte zu, die Auktion war 1,72-fach (September: 1,36-fach) überzeichnet. Auch am Sekundärmarkt gaben die Renditen weiter nach. Die Rendite für die zehnjährige Anleihe fiel am Donnerstag entgegen dem Markttrend in der Eurozone um 4 Basispunkte auf 4,33 Prozent.

Nach einer in der vergangenen Woche gewonnen Vertrauensabstimmung kann die Regierung unter Premierminister Enrico Letta weitermachen. Die drohenden Neuwahlen hatten zuvor die Unsicherheit an den Märkten erhöht. Zudem hatte das italienische Kabinett an diesem Mittwoch eine Reihe von Notmaßnahmen beschlossen. Es soll so verhindert werden, dass das Haushaltsdefizit über die Maastrichtgrenze von drei Prozent steigt. Insgesamt sollen 1,6 Milliarden Euro eingespart werden./jsl/bgf