Deutschland zahlt höchsten Zins seit Dezember

FRANKFURT (dpa-AFX) – Investoren wollen wieder mehr Rendite sehen, um Deutschland Geld zu leihen. Am Mittwoch musste der Bund den höchsten Zins seit Dezember 2012 bieten, um sich für fünf Jahre frische Mittel zu besorgen. Das geht aus Zahlen der für das Schuldenmanagement zuständigen Finanzagentur in Frankfurt hervor.

Insgesamt spülte der Anleihe-Verkauf rund vier Milliarden Euro in die Staatskasse. Die Nachfrage hätte ausgereicht, um ein Volumen von mehr als sechs Milliarden Euro am Markt unterzubringen.

Anleger erhalten einen Zins von 1,0 Prozent – das ist zwar nach wie vor vergleichsweise wenig – aber dennoch so viel, wie zuletzt vor mehr als einem halben Jahr. Im August konnten Titel mit gleicher Laufzeit noch zu einem deutlich niedrigeren Zins von 0,64 Prozent platziert werden.

Als Grund für die steigenden Zinsen gilt die Aussicht auf eine geldpolitische Wende in den USA. Die Liquiditätsschwemme der US-Notenbank Fed ist in den vergangenen Jahren rund um den Globus geschwappt und hat in vielen Ländern die Renditen gedrückt. Nun kehrt sich dieser Trend um, weil die Fed ihr ultrabilliges Geld einschränken will.

Ein weiterer Faktor für die erhöhten Refinanzierungskosten des Bundes ist die Entspannung in der Euro-Krise, wegen der weniger Anleger nach sicheren Häfen für ihr Geld suchen./hbr/jkr