Deutsche Anleihen legen zu – Sorgen wegen Irak-Krise

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Freitag spürbar von einer höheren Unsicherheit unter Investoren profitiert. Die Krise im Irak trieb Anleger aus Aktien und in sichere Anlagen. Der richtungweisende Euro-Bund-Future stieg bis zum Mittag um 0,25 Prozent auf 145,62 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen fiel um zweieinhalb Basispunkte auf 1,36 Prozent.

Die Ausweitung der Irak-Krise schlug sichtlich auf die Stimmung an den Finanzmärkten durch. Die internationalen Börsen tendierten zum Wochenausklang meist schwächer, während als sicher geltende Wertpapiere wie Bundesanleihen gefragt waren. Im Irak hält die Terrorgruppe Isis Teile des Landes besetzt, die Regierungstruppen befinden sich auf dem Rückzug. An den Finanzmärkten wiegt schwer, dass das Opec-Mitglied Irak ein wichtiger Ölproduzent ist und andere Mitgliedsländer des Kartells bereits mit Förderproblemen zu kämpfen haben.

Hinzu kommt das politische Risiko, dass sich der Konflikt auf Nachbarländer wie die Türkei ausdehnen könnte. Entsprechend standen türkische Staatsanleihen am Freitag spürbar unter Druck. Im Gegenzug stiegen die Risikoaufschläge, die Anleger verlangen. Auch die Landeswährung Lira verlor an Boden./bgf/hbr