Deutsche Anleihen legen stark zu – US-Arbeitsmarkt enttäuscht

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Freitag nach enttäuschenden Zahlen vom amerikanischen Arbeitsmarkt einen starken Kurssprung hingelegt. Der Dezember-Kontrakt des richtungsweisenden Euro-Bund-Future , der den September-Kontrakt heute ablöst, stieg bis zum Abend um 0,75 Prozent auf 137,66 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen sank entsprechend deutlich um 0,1 Punkte auf 1,95 Prozent. Am Donnerstag war ihr Zins erstmals seit eineinhalb Jahren über die Schwelle von zwei Prozent gestiegen.

Neue Daten vom US-Jobmarkt dämpften die Erwartung, dass die US-Notenbank Fed schon im September mit einer leichten Rückführung ihrer konjunkturstützenden Wertpapierkäufe beginnen könnte. Hiervon profitierten sowohl amerikanische Staatspapiere als auch Bundesanleihen. Nach Daten vom Freitag lag der Stellenzuwachs im August mit 169.000 unter den Markterwartungen. Zudem wurden die Zahlen für die Monate Juni und Juli spürbar nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote gab zwar leicht auf 7,3 Prozent nach. Allerdings sank zugleich die Zahl der Menschen, die sich um eine Arbeitsstelle bemühen.

Helaba-Experte Ralf Umlauf kommentierte, die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank ihre sehr lockere Geldpolitik bereits im September etwas zurücknimmt, sei leicht gesunken. Der Arbeitsmarkt hat große Bedeutung für die amerikanische Geldpolitik. Die Federal Reserve will noch in diesem Jahr damit beginnen, ihre sehr expansive Ausrichtung einzuschränken – allerdings nur, falls sich die konjunkturelle Erholung fortsetzt./bgf/zb