Deutsche Anleihen: Kursverluste – China-Daten belasten

FRANKFURT (dpa-AFX) – Am Markt für deutsche Staatsanleihen sind die Kurse am Montag mit deutlichen Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Händler erklärten den Verkaufsdruck mit guten Konjunkturdaten aus China und der Verzögerung eines US-Militärschlags gegen Syrien. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future fiel am Morgen um 0,38 Prozent auf 140,13 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe stieg im Gegenzug um 0,04 Prozentpunkte auf 1,90 Prozent.

Experte Dirk Gojny von der National-Bank erklärte die Kursverluste mit den Vorgaben aus Asien. Eine bessere Stimmung der Einkaufsmanager in der chinesischen Industrie signalisierte ein stärkeres Wachstum und sorgte für mehr Risikofreude der Anleger. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt liegen die Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende Gewerbe wieder oberhalb der Expansionsschwelle von 50 Punkten. ‚Die chinesische Industrie dürfte also auf Wachstumskurs sein‘, so Experte Gojny.

Außerdem rechneten Anleger vorerst nicht mehr mit einem schnellen Militäreinsatz gegen Syrien, erklärten Experten die stärkere Risikofreude. US-Präsident Barack Obama hatte am Samstag angekündigt, nur mit Zustimmung des Kongresses einen Militärschlag gegen das Regime in Damaskus führen zu wollen. Eine Abstimmung dürfte nicht vor dem 9. September erfolgen. Zudem sind die Mehrheitsverhältnisse in Washington alles andere als klar, so dass Obama um jede Stimme kämpfen muss./jkr/hbr