Wien (APA-ots) – Der vergangene Sommer stand ganz im Zeichen von starken
Schwankungen an den Kapitalmärkten: Die zwischenzeitlichen
Kursrückgänge bei Assetklassen aus den Emerging Markets seien laut
Allianz vor allem auf eine mögliche Reduktion des
Anleihenkaufprogramms (‚Tapering‘) seitens der US-Notenbank Fed
zurückzuführen. Für das kommende Quartal empfehlen Allianz Experten
privaten Anlegern eine Übergewichtung in Aktien gegenüber Anleihen.
‚Langfristig stehen Schwellenländer solide da, auch wenn der
Impuls für das globale Wachstum für 2013 von den Industrieländern
kommt‘, erklärte Martin Bruckner, Vorstandsmitglied der Allianz
Investmentbank AG und Chief Investment Officer der Allianz Gruppe in
Österreich, am Mittwoch vor Journalisten.
Zwtl.: Wachstumsdifferenzen zwischen Industrie- und Schwellenländern
gleichen sich an
Wirft man einen Blick auf die volkswirtschaftlichen Prognosen, so
scheint die erwartete Verbesserung der Weltwirtschaftslage im zweiten
Halbjahr gesichert, allerdings hat sich der Impuls regional
verschoben. Die Schwellenländer wachsen weiterhin deutlich stärker
absolut, das relative Momentum liegt jedoch bei den
Industrienationen. Die Geldpolitik bleibt weltweit stark expansiv,
trotzdem wird das Ausstiegsszenario aus dieser Geldschwemme laufend
an Bedeutung gewinnen. Die US-Notenbank Fed hat die Ankündigung, ihre
Anleihenkäufe zurück zu fahren, noch nicht umgesetzt. Vor dem
Hintergrund einer möglichen Reduktion des Anleihenkaufprogramms
(‚Tapering‘) seitens der US-Notenbank zogen Investoren Kapital aus
den Emerging Markets ab: ‚Die jüngsten Kursrückgänge bei Emerging
Markets-Assets sind vor allem durch die massiven Kapitalabflüsse
bedingt, strukturelle Faktoren spielen aber auch eine Rolle‘, erklärt
Mag. Christian Ramberger, Geschäftsführer der Allianz Invest KAG. Im
Vergleich zu 1997 seien beispielsweise die asiatischen Länder
deutlich stabiler finanziert, verfügen über höhere Währungsreserven
und bessere Leistungsbilanzen. Vor allem nach dem Kollaps von Lehman
Brothers vor fünf Jahren hat es, bedingt durch die Niedrigzinspolitik
der Industrieländer, massive Zuflüsse in Emerging Markets-Bonds
gegeben. Seit Jahresbeginn haben jedoch Anleihen aus Emerging Markets
gegenüber anderen Anleihemärkten underperformt und mussten starke
Abflüsse hinnehmen. Belastet haben auch der Anstieg der Zinsen in den
USA und die relativ schlechten konjunkturellen Aussichten in manchen
Schwellenländern, die doch deutlich hinter den entwickelten Märkten
zurück geblieben sind. Lokalwährungsanleihen haben besonders unter
der Entwicklung gelitten, zumal die Währungen selbst im Vergleich zum
Euro ebenfalls stark abgewertet haben.
Für Aktien aus Emerging Markets sind die Abschwächung des über
Jahre hinweg hohen Wirtschaftswachstums und steigende US-Yields
negative Treiber. Das Gewinnwachstum hält schon länger nicht mehr mit
dem Wirtschaftswachstum mit, die Abflüsse haben sich über den Sommer
verstärkt, die Fed-Entscheidung konnte diesen Trend kurzfristig
bremsen. ‚Die Wachstumsdifferentiale zwischen Industrie- und
Schwellenländern gehen zurück – wir gehen aber weiterhin langfristig
von einer Wachstumsprämie der Emerging Markets gegenüber den
Industrieländern aus‘, so Ramberger.
Zwtl.: Chancen für Anleger: Europa-Aktien und Unternehmensanleihen
‚Im derzeitigen Umfeld raten wir den Anlegern, Aktien gegenüber
Anleihen überzugewichten‘, erklärte Bruckner die Anlagestrategie der
Allianz für das vierte Quartal. Die seit der Fed-Ankündigung im Juni
stark gestiegenen Bondrenditen haben zu positiven Realrenditen
geführt und die Anleihemärkte wieder etwas attraktiver gemacht. Nach
der letzten Gegenbewegung in Folge der Fed-Entscheidung im September
gehen die Allianz Experten aber nur von einer kurzfristigen
Stabilisierung aus. Aktienmärkte haben sich trotz negativer
Gewinnrevisionen stark positiv entwickelt, die Bewertungen sind
gestiegen, liegen jedoch unter den langfristigen Durchschnittswerten.
Kurzfristig bringen die deutsche Regierungsbildung und der
‚Shut-Down‘ in den USA leicht erhöhte Unsicherheit, mittelfristig
dürfte vor allem die weitere Fed-Politik die Märkte bewegen.
Auf der Aktienseite empfiehlt die Allianz, Europa und Japan über-
und Emerging Markets unterzugewichten. Für europäische Aktien
sprechen weiter rückläufige Risikospreads und die Verbesserung der
Konjunkturindikatoren. Gewinnrevisionen sind noch negativ, jedoch
sind europäische Aktien vergleichsweise günstig bewertet und
profitieren von der Erholung von ‚Value‘-Aktien. Internationale
Investoren sind zuletzt verstärkt als Käufer in den europäischen
Märkten aufgetreten. Japan ist weiterhin der Markt mit der höchsten
YTD-Performance. Investoren vertrauen dabei den ‚Abenomics‘ und bauen
auf weitere wachstumsfördernde Maßnahmen seitens Regierung und
Notenbank. Gewinnseitig können die Unternehmen mittlerweile deutlich
von der Schwächung des Yen profitieren. So gab es bereits positive
Gewinnrevisionen. Für eine Untergewichtung in den Emerging Markets
spricht die Abschwächung des über die Jahre hinweg hohen
Wirtschaftswachstums und steigenden US-Yields. Das Gewinnwachstum
hält schon länger nicht mehr mit dem Wirtschaftswachstum mit.
Outflows haben sich über den Sommer verstärkt, die Fed-Entscheidung
konnte diesen Trend kurzfristig bremsen.
Auf der Anleihenseite empfiehlt die Allianz, Unternehmensanleihen
gegenüber Staatsanleihen aus den USA und Europa leicht
überzugewichten. Unternehmensanleihen im Investmentgrade-Bereich sind
etwas teuer, allerdings unterstützt die gute Liquiditätssituation und
starke Nachfrage die Assetklasse.
Downloads im Internet unter
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– Foto: Martin Bruckner ((C) Allianz) – Abdruck honorarfrei
– Foto: Mag. Christian Ramberger ((C) Allianz) – Abdruck honorarfrei
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und der Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz
Kerngeschäftsfeldern und -märkten, aus Akquisitionen sowie der
anschließenden Integration von Unternehmen und aus
Restrukturierungsmaßnahmen ergeben. Abweichungen können außerdem aus
dem Ausmaß oder der Häufigkeit von Versicherungsfällen (zum Beispiel
durch Naturkatastrophen), der Entwicklung der Schadenskosten,
Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten beziehungsweise –
tendenzen und, insbesondere im Bankbereich, aus der Ausfallrate von
Kreditnehmern resultieren. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte
(z.B. Marktschwankungen oder Kreditausfälle) und der Wechselkurse
sowie nationale und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere
hinsichtlich steuerlicher Regelungen, können entsprechenden Einfluss
haben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit
und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die hier dargestellten
Sachverhalte können auch durch Risiken und Unsicherheiten beeinflusst
werden, die in den jeweiligen Meldungen der Allianz SE an die US
Securities and Exchange Commission beschrieben werden. Die
Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu
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Rückfragehinweis:
MMag. Manfred Rapolter, MA
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OTS0027 2013-10-09/09:30