DVFA-Monatsfrage zum Thema Kryptos und FTX-Insolvenz

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Um die Insolvenz der auf den Bahamas ansässigen Krypto-Währungsbörse FTX ging die aktuelle Monatsfrage der DVFA. Auch andere Krypto-Börsen wie Cronos – aber auch die meisten Kryptowährungen – hatten nach der FTX-Insolvenz deutlich an Wert verloren.

Peter Thilo Hasler, Vorstand bei der DVFA, fasst zusammen: „Die Insolvenz von FTX hat das Vertrauen in die Krypto-Branche nicht unbedingt befördert. Doch bei der Diversifikation der Portefeuilles spielen Digital Assets ohnehin keine große Rolle. Eine solche wollen die DVFA Investment Professionals für die Zukunft aber auch nicht ausschließen“.

Geringe Ansteckungseffekte für andere Segmente des Kapitalmarktes
Die große Mehrheit von 70% der befragten DVFA Investment Professionals glaubt, dass sich die Auswirkungen der Insolvenz von FTX auf die Krypto-Märkte beschränken werden und Übersprungeffekte auf andere Assetklassen nicht zu erwarten sind. Aufgrund des isolierten Charakters dieser Assetklasse könnten Krypto-Börsen und -Währungen aber weiter unter Druck bleiben.

Ohne jegliche Folgen sehen 13% der Befragten die FTX-Insolvenz. Ihrer Ansicht nach beschreibt die Insolvenz von FTX ein hausgemachtes Problem des Unternehmens, Ansteckungseffekte für andere Segmente des Kapitalmarktes erwarten sie nicht.

Etwas mehr Befragte (17%) halten eine Ansteckung für möglich. Einen Einfluss auf klassische Wertpapierbörsen und selbst die Auslösung einer Wirtschaftskrise wollen sie nicht ausschließen, schließlich war die FTX die drittgrößte Krypto-Börse der Welt.

Große Mehrheit von Insolvenz nicht überrascht
Ob eine Insolvenz absehbar hätte sein können, lautete die nächste Frage. Hierbei waren Mehrfachantworten möglich. Dass die große Anzahl von komplexen und intransparenten Transaktionen mit verbundenen Parteien ein Zeichen für die Insolvenz hätte sein können, denken 82% der Befragten.

Für außergewöhnlich halten es 12% der Befragten, dass FTX zwei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften beschäftigte.

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16% vertreten dagegen die Ansicht, dass die Insolvenz nicht vorhersehbar war, auch wenn in verschiedenen Medien schon Wochen vor der eigentlichen Nachricht über Liquiditätsprobleme diskutiert worden war.

Kryptowährungen zur Diversifikation wenig geeignet
Die dritte Frage befasste sich mit der Investierbarkeit von Kryptowährungen. 43% der Investment Professionals stufen Kryptowährungen mangels eines inneren Wertes grundsätzlich als nicht-investierbare Assetklasse ein.

38% der Befragten würden zwar derzeit nicht in Kryptowährungen investieren, schließen dies aber für die Zukunft nicht aus. Bevor sie ihre Portfolios jedoch entsprechend diversifizieren, würden sie die weitere Entwicklung abwarten.

Eine andere Auffassung vertreten jene 19% der Befragten, die Kryptowährungen auf jeden Fall als Bestandteil eines diversifizierten Multi-Asset-Depots einstufen, weil diese geringe Korrelationskoeffizienten zu anderen Assetklassen aufweisen.

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Keine deutliche Erholung des Bitcoins in der nahen Zukunft erwartet
Die wohl populärste Kryptowährung der Welt, der Bitcoin, notiert aktuell 75% unter ihrem Höchstkurs. Gefragt nach der erwarteten Kursentwicklung in den kommenden zwölf Monaten sehen 47% der Befragten den Bitcoin auf dem aktuellen Kursniveau als fair bewertet. Sie begründen dies insbesondere damit, dass Kryptowährungen zwar den einen oder anderen Use Case haben, es jedoch noch Jahre dauern würde, bis sich diese etablieren.

40% der Befragten sehen keine Anwendungsmöglichkeiten für Kryptowährungen. Sie halten den Hype um Bitcoins für übertrieben.

Eine Minderheit von 13% glaubt dagegen, dass Kryptowährungen eine Zukunft haben, weil Fiat Money langfristig infolge verhaltensökonomischer Defizite der politischen Entscheidungsträger immer weniger wert sein wird. Aus ihrer Sicht werden Bitcoins mittelfristig zu alten Höchstständen zurückkehren.

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