Der Klimawandel stellt uns mit zunehmenden Fluten und Dürren alle vor Herausforderungen. Für Investoren birgt er jedoch auch Chancen. Von Bertrand Lecourt

Für Investoren birgt er jedoch auch Chancen, wie die Experten von Regnan, einer Tochtergesellschaft von J O Hambro Capital Management (JOHCM), herausgefunden haben. Der Spezialist für nachhaltige Investitionen hat in der Studie „Droughts and Floods: Dealing with the flow“ die Zusammenhänge des sozio-ökologischen und wirtschaftlichen Systems mit der Wertschöpfungskette Wasser untersucht und eine Vielzahl von Stellschrauben gefunden, die positive Auswirkungen hätten.

Der Klimawandel hat unmittelbare Auswirkungen auf die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung. Bertrand Lecourt, Fondsmanager des Regnan Sustainable Water & Waste Fund, sieht Investitionen als Teil der Vorsorge: „Wir unterstützen und fordern eine verantwortungsvolle Corporate Governance und nachhaltige Geschäftspraktiken. Im Rahmen dieser Stewardship-Aktivitäten befassen wir uns sowohl mit den Unternehmen als auch mit den physischen Auswirkungen des Klimawandels. Auf diese Weise wollen wir die Widerstandsfähigkeit des Produkt- und Dienstleistungsangebots der Portfoliounternehmen erhöhen. Gleichzeitig reduzieren wir Schwachstellen im System und können Risiken und Chancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette besser erfassen.“

Optimale Nutzung existierender Wasserreserven

Er sieht die Notwendigkeit für systematische Investitionen entlang der Wertschöpfungskette von Wasser. Nur so könne sich unsere Widerstandsfähigkeit gegenüber klimabedingten extremen Wetterereignissen erhöhen. Dazu gehören beispielsweise die Bewirtschaftung von Wassereinzugsgebieten, die Erkennung und das Management von Wasserverlusten, die Erhöhung der Kapazität von Wasserreservoiren, die Verbesserung der Wasserqualität sowie die Wiederverwendung und Aufbereitung von Wasser.

„Lecks bei Wasserleitungen sind ein Hauptproblem.Wie die International Water Association (IWA) feststellt, gehen weltweit jeden Tag mehr als 91 Mrd. Liter Wasser durch unsere Trinkwasserversorgungsnetze verloren. Könnten wir diese Menge an Wasserverlusten um nur 30% reduzieren, gewährleistet das die Versorgung von 800 Mio. Menschen mit bereits aufbereitetem Wasser“, so Bertrand Lecourt.

Börsennotierte Unternehmen wie Mueller Water, Roper und Core & Main sind Beispiele für Lösungsanbieter. Mueller Water entwickelt unter der Marke Echologics akustische Wasserleck-Suchsysteme und unter der Marke i20 Lösungen für die Wasserentnahme und -kontrolle. Die EchoshoreTX-Plattform des Unternehmens kombiniert akustische Leckortungstechnologie mit drahtloser Konnektivität und visuellen Dashboards für den Endbenutzer. Wird ein Leck entdeckt, können Warnmeldungen schnelle Reaktionen ermöglichen und so die Wasserverluste reduzieren.

Abwassermanagement bekämpft die Wasserknappheit

Eine wichtige Rolle bei der Erhöhung der Wasserverfügbarkeit kann die effiziente Behandlung von Abwässern spielen. Der Fondsmanager nennt ein Beispiel: „Laut Singapurs Wasserbehörde kann recyceltes Abwasser 40% des Wasserbedarfs des Landes decken, eine Zahl, die bis 2060 auf 55% steigen soll.“ In diesem Bereich sind zum Beispiel die Unternehmen Metawater und Organo tätig.

Metawater gilt als Spezialist für die industrielle Aufbereitung, darunter für die Brauchwasseraufbereitung, die Abwasseraufbereitung und Recycling-Systeme. Organo bietet eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen für die Abwasseraufbereitung an, um Wasser nachhaltig zu verwalten und sicher in die Umwelt zurückzuleiten. Dazu gehören die physikalisch-chemische Abwasserbehandlung zur Entfernung von Verunreinigungen aus dem Abwasser und die biologische Behandlung zur Kontrolle des biologischen und chemischen Sauerstoffbedarfs und der organischen Stoffe.

Aus einer Haushaltsperspektive können wassereffiziente Wasserhähne und Toilettensysteme ebenfalls zu einer Senkung des Wasserverbrauchs beitragen. Ebenso trägt die Regenwassernutzung zur Widerstandsfähigkeit ländlicher und städtischer Gemeinden bei extremen Wetterereignissen bei. „Ein interessanter Hersteller solcher Systeme ist aus unserer Sicht Zurn Elkay Water. Dessen technischen Produkte haben im Kalenderjahr 2021 129 Mrd. Liter Wasser eingespart – etwa so viel, wie Wisconsin in zwei Monaten verbraucht“, erläutert Bertrand Lacourt.

Noch immer ein weiter Weg

Einmal mehr haben die jüngsten Dürreereignisse die Bedeutung von Wasser und wasserbezogener Infrastruktur verdeutlicht. Entscheidende Faktoren sind kontinuierliche Investitionen und Verbesserungen in der Wasserwertschöpfungskette, die aus Pumpen- und Ventilherstellern, Wasseraufbereitungsunternehmen, Wasserspeicheranbietern, Netzbetreibern, Mess- und Abrechnungsunternehmen und Abwasseraufbereitungsunternehmen besteht.

„Alle diese Unternehmen sind ein potenzieller Teil unseres Anlageuniversums“, sagt Bertrand Lecourt. „Wir glauben, dass nachhaltiges Investieren ein Verständnis für das Gesamtsystem erfordert, nicht nur für das Verhalten eines einzelnen Unternehmens oder Akteurs. Der Regnan Sustainable Water & Waste Fund bietet Anlegern die Möglichkeit, in die globale Wasser-Wertschöpfungskette zu investieren. Der Umgang mit Wasserströmen oder das Aufbauen von Wasserströmen erfordert langfristige Investitionen. Eine erfolgreiche langfristige Bewirtschaftung der Wasserressourcen bedeutet ein Umdenken in den Bereichen Städte, Energie, Produktionsprozesse, Landschaftsgestaltung und Landwirtschaft. Es geht nicht um Trends oder um die Identifizierung kurzfristiger Risiken und Chancen, zum Beispiel in Zeiten der Dürre. Im Zentrum stehen vielmehr langfristige, gut belegte Überlegungen zum Beitrag von Investitionen zur Stabilität des Systems Wasser.“

Regnan Sustainable Water and Waste Fund ist ein Teilfonds des Regnan Umbrella Fund ICAV, verwaltet von JOHCM Funds (Ireland) Limited. Zu Chancen und Risiken lesen Sie bitte die aktuellen Anlegerinformationen und den Fondsprospekt.

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