Der Vorstand der Ekosem-Agrar hat sich gestern mit einem offenen Brief auf seiner Homepage an Geschäftsfreunde und Anleger:innen gewandt.

Natürlich gab es sicherlich auch bei Ekosem-Agrar direkt zahlreiche neugierige Fragen, welchen Einfluss der Angriffskrieg auf die Ukraine auf die Walldorfer Holding Ekosem-Agrar hat – ihre operative Geschäftstätigkeit befindet sich bekanntermaßen in Russland.

Die Auswirkungen dürften erheblich sein, nun da der Rubel-Kurs auf Allzeittief einbrach – derzeit bei ca. 115 zum EUR. Ekosem-Agrar verdient sein Geld v.a. in der Landeswährung, die Anleihen notieren jedoch in EUR. Eine gute Idee war daher vor einiger Zeit eine auf Rubel lautende Inlandsanleihe.

Die beiden EUR-Anleihen im Gesamtvolumen von rund 120 Mio. EUR notieren bei 30% praktisch auf Ausfall-Niveau. Die von 2012 wurde bereits vor einigen Jahren verlängert bis Ende 2022 – und das dürfte jetzt erneut knapp werden.

Im Folgenden der Wortlaut des offenen Briefs von gestern:

Sehr geehrte Geschäftsfreunde, sehr geehrte Anlegerinnen und Anleger,

aufgrund der aktuell sehr dynamischen Entwicklung im Russland Ukraine-Konflikt ist es für uns wie für viele andere Unternehmen im Moment sehr schwierig, die Auswirkungen auf das Geschäft und die Finanzierung der Gesellschaft abzuschätzen. Täglich gibt es neue Meldungen zu Sanktionen, Restriktionen, Währungsturbulenzen etc. und wir brauchen etwas Zeit, um die Einflussfaktoren genauer zu prüfen.

Bis zum Wochenende des 26./27. Februar waren die Einflüsse auf das operative Geschäft noch nicht gravierend. Wie sich die heute erfolgte Abwertung des Rubel sowie die Anhebung der Zinsen auf die Entwicklung und das Verhalten von Lieferanten auswirkt, können wir derzeit noch nicht abschätzen.

Im Hinblick auf den Geldtransfer sehen wir aktuell ausreichende Möglichkeiten, da bis dato keine komplette Trennung aller Finanzinstitute zwischen Russland und Europa erfolgt ist. Wir beobachten die Entwicklungen kontinuierlich und informieren Sie, sobald wir mehr absehen können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis und Ihre Geduld,

Der Vorstand