Zweite Liga macht Appetit auf Mehr: Schalke 04 und Werder Bremen gut im Saft

Der Bomber der Schalker

Die Zweite Bundesliga bietet mehr als die Erste: Spannung, Traditionsvereine, Lokalpatriotismus. Wollen und sollten Schalke und Werder wirklich zurück ins Oberhaus(?)

Werder Bremen schoss sich am Wochenende mit einem 2:1 gegen den ebenfalls traditionsträchtigen Karlsruher SC auf den Relegationsplatz 3. Ebenfalls-Absteiger Schalke 04 rangiert nur einen Punkt dahinter, siegte kampfstark gleichfalls mit 2:1 im Heimspiel gegen Jahn Regensburg.

Dazwischen, um und drumherum: der Hamburger SV, St. Pauli, Darmstadt 98, Nürnberg und Paderborn. Die ersten sechs Vereine trennen ganz zwei Punkte.

Als neutraler Zuschauer, der sich nicht Fan eines der genannten Vereine nennt, kann man nur fragen: Ist es nicht attraktiver anzusehen, wie Schalke und Werder, aber auch der HSV, St. Pauli und Co. in der Zweiten Bundesliga reüssieren statt sich – und Fans wie Zuschauer – am Tabellenende der Ersten zu foltern?

Die Hertha: Strömungsabriss im Oberhaus

Hauptstadtclub Hertha lässt grüßen – ebenfalls Anleihe-Emittent wie Schalke und Werder.

Sicherlich, eine ketzerische Frage für alle Fans. Aber meines Erachtens eine berechtigte. Denn mal ehrlich: Beide Absteiger der vergangenen Saison ließen ihren Anhang schon jetzt öfter jubeln als Gesamt-2021, nämlich über 40 mal. Und auf die vorprogrammierte Folter durch den FC Bayern oder die Borussia könnte man als Anhänger doch eigentlich auch recht gut verzichten.

Die beiden Schalke-Anleihen notieren recht genau auf pari. Die Ruhrpöttler hatten ja schon Ende 2021 angekündigt, im Frühjahr noch einmal am Kapitalmarkt aktiv werden zu wollen.

The only Way is up (?)

Die Anleihe der Hanseaten steht gar bei 103,5%. Angesichts der Besonderheiten des Fußball-Themas ist nicht genau entzifferbar, ob der höhere Kurs auf die Antizipation einer besseren wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit basiert oder lediglich eine stärkere am Kapitalmarkt aktive Fan-Basis spiegelt.

Fußball & Kapitalmarkt sind nicht rational. Und das ist auch okay so.