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Im Rahmen des aktuellen URA-Monitorings bestätigt sich wieder einmal: Nachhaltig positive Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit verbessern die Refinanzierungsperspektiven deutlich. So hatten zwei Drittel der von URA beobachteten Emittenten mit Insolvenz oder Anleihe-Restrukturierung über mehrere Jahre hinweg einen negativen Mittelzufluss aus lfd. Geschäft. Von URA beobachtete Emittenten, die ihre Anleihe vorzeitig getilgt haben bzw. tilgen werden, hatten zu zwei Dritteln einen positiven Mittelzufluss aus lfd. Geschäft in jedem der letzten fünf Jahre.
Monitoring: neu in der Beobachtung
FC Schalke 04
Neu von URA beobachtet werden die beiden neuen Anleihen des FC Gelsenkirchen-Schalke 04 e.V. , aus deren Emissionserlös von zusammen bis zu 50 Mio. EUR die Anleihe I (2012/2019) im Juli 2016 zwecks Senkung des Zinsaufwands vorzeitig getilgt werden soll. Beide Anleihen haben – wie Anleihe I – 2 „URA-Haken“ erhalten.
Stärken: sportlich konstant erfolgreich (in 15 der letzten 16 Spielzeiten international vertreten) durch eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit (niedrige Preise bei Spielerzugängen, hohe Ablösesummen beim Spielerverkauf); seit Emission der 1. Anleihe (2012) deutliche Reduzierung der Verschuldung durch konstant hohe Free Cashflows; hohe stille Reserven (vor allem im Spielerkader, aber auch beim Stadion); hohes Investorenvertrauen (Anleihe I notiert seit Ende 2013 stets über 103%).
Schwächen: deutlich negatives Eigenkapital im Konzernabschluss (wird jedoch relativiert durch hohe stille Reserven und das positive Eigenkapital im Einzelabschluss), immer noch eine relativ hohe Verschuldung, unterdurchschnittlich gläubigerfreundliche Anleihebedingungen, schwierige Planbarkeit und sportliche Risiken eines Fußballvereins (bis hin zum Abstieg aus der Bundesliga wie zuletzt 1988), hoher Investitionsaufwand für das Vereinsgelände „Berger Feld“ (allein 25 Mio. EUR im 1. von 4 Bauabschnitten).
Monitoring: verbesserte URA-Beurteilung
Joh. Friedrich Behrens II:
Die 2. Anleihe der Joh. Friedrich Behrens AG hat sich von 1 auf 2 „URA-Haken“ verbessert: nach umfangreichen Umfinanzierungen eine entspannte Liquiditätslage, kontinuierliche Verbesserung der Bondkennzahlen, eigene Planungen übertroffen.
Monitoring: verschlechterte URA-Beurteilung
KTG Agrar II+III:
Die beiden Anleihen der KTG Agrar SE haben sich von ganz knapp 1 „URA-Haken“ und „watch“ auf 0 „URA-Haken“ verschlechtert: Zinszahlung (6.6.2016) verschoben, weitere Verschlechterung der Zinsdeckung und des stark negativen Cashflow, deutliche Plan-Verfehlung beim Jahresüberschuss 2015.