
ABO Energy erwägt nach eigenem Bekunden und prüfe Pläne, (auch) Betreiber von Erneuerbaren-Energie-Parks und Batteriespeichern zu werden.
Das soll die strategische Position des Unternehmens stärken und dabei helfen, die Energiewende weiter voranzutreiben. Die erwogene Ausweitung der Geschäftstätigkeit wäre kapitalintensiv und mit den derzeit verfügbaren finanziellen Mitteln allein voraussichtlich nicht umsetzbar.
Die Geschäftsführung der ABO Energy sieht im aktuellen Marktumfeld die Möglichkeit, einen eigenen Bestand an Erneuerbaren-Energie-Parks aufzubauen und zu betreiben. „Rund 30 Jahre waren wir als reiner Projektentwickler erfolgreich – nun ist der richtige Zeitpunkt, die Erweiterung unserer Wertschöpfungskette in Richtung Anlagenbetreiber (Independent Power Producer, IPP) zu prüfen“, meint jedenfalls Geschäftsführer Dr. Karsten Schlageter.
Der Aufbau eines eigenen Bestands an Erneuerbaren-Energie-Parks und Batteriespeichern würde zudem die Möglichkeit eröffnen, weitere energiewirtschaftliche Geschäftsfelder zu erschließen.
Mit dem vorhandenen Fachwissen könnte sich ABO Energy zum Anbieter grüner Energielösungen (Clean Energy Provider) weiterentwickeln. Schlageter dazu: „Die Energiemärkte haben sich in den vergangenen beiden Jahren deutlich weiterentwickelt. Das neue Umfeld bietet Akteuren mit integrierten Geschäftsmodellen zusätzliche Möglichkeiten und Synergien auch für die Projektentwicklung. Diese Chancen wollen wir ausloten und gegebenenfalls nutzen.“
Lange hat ein mangelndes Angebot den für ABO Energy zentralen deutschen Windmarkt geprägt. Die Menge der baureifen Windparkprojekte war deutlich kleiner als die Nachfrage von Investoren. In dieser Marktphase lag es für ABO Energy nahe, alle Projekte zu verkaufen. Zwischen 2019 und 2024 ist der Umfang der bundesweit jährlich genehmigten Windkraftleistung um mehr als das Siebenfache (von 1,9 auf 14,1 Gigawatt) gestiegen. Die Nachfrage kann nunmehr deutlich besser bedient werden. Unter diesen Marktbedingungen wird es zunehmend attraktiv, entwickelte und errichtete Projekte zumindest teilweise selbst zu betreiben.
„Woran es allerdings mangelt, sind finanzielle Mittel, um den Aufbau eines nennenswerten Bestandsportfolios zu bewerkstelligen,“, moniert Schlageter. Um das zu ermöglichen, bedarf es Partner. Erste Gespräche mit möglichen Investoren deuten darauf hin, dass viele zu einem größeren Engagement nur bereit sind, wenn sie zugleich entsprechende Aktionärsrechte erlangen.
Die in der Satzung der ABO Energy für einen solchen Fall bereits angelegte Möglichkeit der Hauptversammlung, eine Rückumwandlung in eine Aktiengesellschaft zu beschließen, könnte damit zum Tragen kommen. In den nächsten Wochen und Monate sollen die Gespräche intensiviert und alle Möglichkeiten ausgelotet werden.
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