DVFA-Monatsfrage: überwältigende Mehrheit für Pflichtschulfach Finanzielle Bildung und Wirtschaft

Rekordverdächtige 94% der DVFA Investment Professionals sprachen sich in der jüngsten Monatsfrage für ein Pflichtfach Finanzielle Bildung und Wirtschaft aus.

„Dieses sehr klare Ergebnis kommt nicht von ungefähr“, so Roger Peeters, stellvertretender DVFA-Vorsitzender, „man kann in Deutschland nun schon mit 16 Jahren teilweise wählen, doch es ist möglich, nach bis zu 13 Jahren die Schule zu verlassen, ohne dort etwas über Risiko und Rendite und den vernünftigen Umgang mit Geld gehört zu haben.“

Ein solches Schulfach finden fast drei von vier der Befragten „sehr wichtig“, weitere 21% halten es für „wichtig“.

Insgesamt sechs verschiedene Themenbereiche wurden hier zur Auswahl angeboten, wobei Mehrfachnennungen möglich waren. Wenig überraschend für Investment Professionals entschied sich – umgerechnet auf alle abgegebenen Stimmen – fast jeder Dritte für „Sparen und Investieren“ als Priorität, was auch der Bedeutung für die private Lebensgestaltung wie als gesamtwirtschaftlicher Kernprozess gerecht werde. Fast 25% plädierten für „Budgetierung und persönliche Finanzplanung“ als Schulinhalt.

DVFA Monatsfrage Juni 2024

Fast zwei Drittel der Teilnehmenden sind „voll und ganz“ überzeugt, dass „Finanzielle Bildung und Wirtschaft“ genauso wichtig sein sollte wie die sogenannten schulischen Nebenfächer, etwa Kunst, Musik oder Sport. Weitere 22% stimmten dem insgesamt zu und nur 5% waren unentschieden, 9% äußerten sich dagegen – wobei offenbleibt, ob sie Wirtschaftskenntnisse nicht sogar stärker gewichten würden als Nebenfächer.

Befragt nach der richtigen Form, „Finanzielle Bildung und Wirtschaft“ in den Lehrplan zu integrieren, entschieden sich fast zwei Drittel der Befragten für ein eigenständiges Pflichtfach. Nur 12% sehen dieses Thema lediglich als Wahlpflichtfach, 13% wollen es in bestehende Fächer integrieren und immerhin jeder Zehnte plädiert für Projekte und Workshops.

Interessanterweise sehen 43% der DVFA Investment Professionals die Hauptverantwortung für die finanzielle Bildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei Eltern und Familie. Erst knapp dahinter (39%) folgen Schulen und Lehrkräfte. Andere staatliche Institutionen sieht jeder Zehnte in der Pflicht, während 6% an die Selbstverantwortung der Schüler appellieren bzw. darauf vertrauen. Privaten Organisationen und Initiativen weisen nur 2%, und damit eine verschwindende Minderheit, die Hauptverantwortung zu.

„Finanzielle Bildung ist eben kein „nice to have“, sondern präge wesentlich komplette Lebensläufe, so Peeters. Wenn etwa 18jährige problemlos Kreditverträge unterschreiben können, so sei doch elementar wichtig, dass sie die Tragweiten derer voll verstehen.

Die DVFA-Monatsfrage wendet sich an die 1.400 Mitglieder des Verbandes und widmet sich Themen, die in der Finanzbranche diskutiert werden. Die Ergebnisse der Umfrage werden regelmäßig an jedem 2. Dienstag im Monat veröffentlicht.

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