Anleihen heute im Fokus: DIC Asset, Sanochemia, Sana, Penell, MIFA, UBM, Beate Uhse

Frische Anleihenews serviert
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Der Newsflow von der Neuemissionenfront scheint auch in dieser Woche nicht abzureißen: So reichte die Sana Kliniken ein neues Schuldscheindarlehen aus, dessen finales Emissionsvolumen etwa viermal höher ausfiel als ursprünglich gedacht. Auch die Grand City Properties S.A. hat ihren 1,5%-Wandler (2014/19) auf 275 Mio. EUR aufgestockt. Dagegen geht die Penell GmbH mit ihrem neuen Bondangebot in die Verlängerung. News gab es von DIC Asset und Sanochemia. Bei MIFA schwangen sich nach der verpatzten Gläubigerversammlung erneut einige Anleiheinvestoren aufs Rad und nahmen Reißaus.

Glückauf bei der DIC Asset AG: Wie die auf Gewerbeimmobilien spezialisierte Gesellschaft gestern mitteilte, steigt die RAG-Stiftung bei den Frankfurtern ein. Unternehmensangaben zufolge hat die RAG-Stiftung ein Aktienpaket von Morgan Stanley Real Estate Funds erworben. Das Paket umfasst über 3,26 Mio. Stückaktien und entspricht damit in etwa 4,76% der gesamten Aktienanzahl an der DIC Asset AG. „Das Investment in die DIC Asset AG ist auch ein Bekenntnis zur Anlage in deutsche Gewerbeimmobilien mit attraktiven Renditechancen. Dieser Sektor gehört als nachhaltiger und substanzieller Bestandteil in unser breit diversifiziertes Anlageportfolio“, kommentiert Dr. Helmut Linssen, Vorstandsmitglied der RAG-Stiftung. Auf die Wertpapiere der Immobiliengesellschaft hatte der Eigentümerwechsel des Aktienpakets allerdings weniger Einfluss (zum BondGuide-Beitrag).

Noch kein Ende der Angebotsfrist in Sicht Quelle: Sanochemia Pharmazeutika AGDie aktiennotierte Sanochemia Pharmazeutika AG wurde im jährlichen Folgerating erneut mit der Note BB eingestuft. Allerdings erhielt die von Creditreform erstellte Ratingnote den Zusatz „watch“. Begründung von Creditreform: Angesichts einer verschlechterten Geschäftsentwicklung zum Halbjahr 2013/14 erwartet die Ratingschmiede entsprechende Auswirkungen auf die Ertragslage und dadurch eine negative Abweichung von den Planzahlen zum Geschäftsjahresende 2013/14. In Erwartung von negativen Auswirkungen einschließlich der Verschlechterung wesentlicher ratingrelevanter Financials steht das Corporate Rating unter verstärkter Beobachtung. Eingereichte Unterlagen würden derzeit im Rahmen des Monitorings ausgewertet, ergänzt Creditreform. Der im Entry Standard für Anleihen gelistete 7,75%-Bond (2012/17) über aktuell 10 Mio. EUR steht derzeit bei soliden 106%.

Am Kapitalmarkt aktiv war die Sana Kliniken AG: Wie der drittgrößte deutsche Klinikbetreiber heute Morgen mitteilte, wurde zum vierten Mal in Folge ein Schuldscheindarlehen erfolgreich platziert. Aufgrund der hohen Investorennachfrage im Platzierungszeitraum sei die Emission bei Abschluss mehr als sechsfach überzeichnet gewesen – das Emissionsvolumen wurde daraufhin kurzerhand von ursprünglich 75 bis 100 Mio. EUR auf insgesamt 300 Mio. EUR aufgestockt. Das Darlehen wurde in Tranchen mit den üblichen Laufzeiten von drei, fünf, sechs und sieben Jahren angeboten. Die Kreditmargen aller Tranchen wurden am unteren Ende der jeweiligen Vermarktungsspanne festgelegt, betont Sana. Begleitet wurde die Emission von der Helaba (Lead-Manager) und der ApoBank (Co-Lead-Manager).

AME MUENCHEN_SENDLIN„Die nachfrageinduzierte Aufstockung der Schuldscheine unterstreicht das Vertrauen der Investoren in unser Geschäftsmodell. Die sehr erfolgreiche Emission löst bestehende Verbindlichkeiten ab und eröffnet uns weiteren Gestaltungsspielraum zur Finanzierung des Unternehmenswachstums“, zeigt sich CFO Thomas Lemke über die rasche Ausplatzierung erfreut. Mehr als 90 Investoren, hauptsächlich aus Deutschland, hätten den Schuldschein gezeichnet, wobei viele von ihnen auch bei allen drei vorherigen Transaktionen mit an Bord gewesen seien.

Die börsliche Zeichnungsfrist für die neue Anleihe der Penell GmbH, einem spezialisierten Anbieter von Systemlösungen für die Elektroversorgung, wurde am 6. Juni beendet. Insgesamt konnten in diesem Zeitraum Stücke im Nennwert von rund 2,63 Mio. EUR bei Investoren platziert werden. Inzwischen notiert der fünfjährige Bond (2014/19) im avisierten Zielvolumen von bis zu 5 Mio. EUR und einem halbjährlich fälligen Kupon von 7,75% p.a. im Düsseldorfer Freiverkehr (Primärmarkt). Die Emission ist mit der börslichen Zeichnungsfrist aber noch nicht abgeschlossen. Interessierte Anleger haben weiterhin die Möglichkeit über www.zeichnungsplattform.de oder über www.boerse-duesseldorf.de die Anleihe direkt zu zeichnen.

Penell Luftfoto_D3„Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein. Das erste Ziel, bankenunabhängig zu werden, haben wir erreicht. Die Sicherheiten am Kupferkabellager stehen somit vollumfänglich den Zeichnern der Anleihe zur Verfügung. Uns war immer klar, dass wir über den zeitlichen Rahmen der börslichen Zeichnungsfrist weiter platzieren. Ich gehe aber fest davon aus, dass wir das Funding in den kommenden Wochen erfolgreich beenden werden“, kommentiert geschäftsführender Gesellschafter Kurt Penell den bisherigen Angebotsverlauf. Nachdem mit dem bisher eingesammelten Geld die Bankverbindlichkeiten abgebaut werden können, sollen die weiteren Mittel vor allem zur Finanzierung des Working Capital und der Verbesserung der Einkaufskonditionen dienen. Zum BondGuide-Interview gelangen Sie hier.

Nach Bekanntwerden der gescheiterten ersten Gläubigerversammlung der angeschlagenen MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG büßte die 7,5%-Schuldverschreibung (2013/18) über 25 Mio. EUR im gestrigen Handelsverlauf gut 10% auf nur noch 24,30% ein. Zuvor gab der kriselnde Fahrradbauer auf seiner IR-Seite bekannt, dass innerhalb des Abstimmungszeitraums nur 6.185 Stimmerklärungen zugegangen seien, was einer „Präsenzquote“ der Abstimmenden von etwa 24,74% entsprach. Somit hat die Versammlung wie bereits im Vorfeld erwartet das gesetzlich erforderliche Mindestquorum des ausstehenden Anleihekapitals von 50% nicht erreicht und war demzufolge auch nicht beschlussfähig. Ein Folgetermin für ein zweites Gläubigertreffen, bei dem zur Beschlussfähigkeit nur noch ein Quorum von 25% der ausstehenden Schuldverschreibungen erforderlich ist, dürfte angesichts der Dringlichkeit in Kürze bekannt gegeben werden. Zu den letzten BondGuide-News …

Neuemissionen kurz notiert
Die UBM Realitätenentwicklung AG hat den Kupon ihrer neuen fünfjährigen Unternehmensanleihe auf 4,875% p.a. festgesetzt. Geplant ist die Ausgabe neuer Teilschuldverschreibungen, deren Volumen sich laut Verkaufsprospekt auf bis zu 200 Mio. EUR (inkl. Aufstockungsoption) belaufen soll. Das Emissionsvolumen ist noch nicht final festgelegt, da im Rahmen des beabsichtigten IBOs zuvor noch sämtliche Inhaber der von UBM in den Jahren 2010 und 2011 begebenen Bonds aufgerufen sind, Angebote für den Umtausch in die neue Schuldverschreibung abzugeben. Der Gesamtnennwert der Neuemission (2014/19) wird sich folglich an der Annahmequote des Umtauschangebots orientieren.

Nach Abschluss des Umtauschangebots soll die neu zu begebende Anleihe im verbleibenden Ausmaß voraussichtlich im Zeitraum zwischen dem 25. Juni und 2. Juli öffentlich zur Zeichnung angeboten werden. Das nicht nachrangige, unbesicherte Wertpapier enthält die üblichen Schutzklauseln und ist zudem ab einer für Privatanleger freundlichen Stückelung von nominal 500 EUR erhältlich. Ausgabekurs und finales Emissionsvolumen werden nach Abschluss des Umtauschangebots festgelegt und am 25. Juni veröffentlicht. Zum BondGuide-Beitrag geht’s hier.

Beate Uhse Foto DewangerUnd auch die Beate Uhse AG streckt ihre Fühler Richtung Bondmarkt aus: Unternehmensangaben zufolge prüft der Anbieter von Erotikartikeln alternative Finanzierungsmöglichkeiten, die u.a. auch die Begebung einer Mittelstandsanleihe mit einschließen (zur BondGuide-News).

Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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