Zukunft der Anlageberatung in Gefahr durch Selbstentscheider:innen?

Infografik zu den neuen Ansprüchen der Anleger:innen an das Wertpapiergeschäft; Bildquelle: BearingPoint

Eine neue Studie von BearingPoint zeigt den Aufstieg des ‚Empowered Customer‘ sowie neue Ansprüche an das Wertpapiergeschäft durch Selbstentscheider:innen.

Selbstentscheider:innen sind im Wertpapiergeschäft auf dem Vormarsch. Das ist eines der Kernergebnisse einer aktuellen, deutschlandweiten Umfrage von BearingPoint im Rahmen einer Studie zum Thema ‚Effizientes Wertpapiergeschäft und digitales Kundenerlebnis‘.

Die Umfrage ergibt das Bild eines zunehmend ‚Empowered Customers‘, – also von Kund:innen, die weniger von einer Anlageberatung abhängig sind, sondern durch bereitgestellte Analysen und Steuerungsmöglichkeiten selbst zu Entscheider:innen über das Schicksal des eigenen Portfolios werden. So gaben etwa Dreiviertel der Befragten an, selbst über ihr Portfolio zu entscheiden, während nur wenige die Beratung von einer Vermögensverwaltung oder Anlageberatung in Anspruch nehmen würden.

Gleichzeitig geben 35% der Befragten an, dass sie durchaus bereit wären, mehr als 50 EUR im Monat für weiterführende Analysemöglichkeiten und eine bessere Steuerung ihres Portfolios auszugeben, wenn davon ausgegangen werden kann, dass dies die Rendite steigert.

„Das sind gute Nachrichten für Finanzinstitute und andere Anbieter von digitalen Wertpapierdepots bzw. Brokerage, die in den vergangenen Jahren zunehmend den Wandel weg vom traditionellen Brick-and-Mortar-Geschäftsmodell vollzogen haben oder direkt rein digitale Dienstleistungen rund um das Wertgeschäft anbieten. Denn laut der Umfrage nutzen fast die Hälfte der Befragten einen Browser oder eine App, um ihr Portfolio zu verwalten“, so Dr. Robert Bosch, globaler Leiter Banking & Capital Markets bei BearingPoint.

Verbesserungsbedarf und -potential

Infografik zu den neuen Ansprüchen der Anleger:innen an das Wertpapiergeschäft; Bildquelle: BearingPoint

Infografik zu den neuen Ansprüchen der Anleger:innen an das Wertpapiergeschäft; Bildquelle: BearingPoint

Doch das Selbstbewusstsein und zunehmende Anspruchsdenken der Digital-Kund:innen stellt die Anbieter auch vor Herausforderungen: Denn laut der Umfrage nutzen bereits 37% der Befragten mehr als einen Anbieter zum Handel von Wertpapieren – sei es nun die eigene Hausbank, eine Depotbank, eine Vermögensverwaltung, Anlageberatung oder auch einen Broker. Dabei ist die Konkurrenz groß, insbesondere im digitalen Bereich.

„Auch die Hürden zum Wechsel der Anbieter sind durch moderne digitale Lösungen gering wie nie. Aber hier gibt es bei einigen Anbietern noch Verbesserungsbedarf“, kommentiert Bosch. So gaben 30% der Befragten an, dass sie den Eröffnungsprozess eines neuen Wertpapierdepots noch nicht komplett online durchführen konnten. Auch berichteten 20% der Befragten von Problemen beim Eröffnungsprozess. „Hier schlummert noch Verbesserungspotential, um den Kund:innen ein möglichst schnelles und reibungsloses Onboarding-Erlebnis zu ermöglichen.“

Wie also kann man sich heutzutage als Anbieter von der Konkurrenz abheben? Antwort auf diese und weitere Fragen wird die im Oktober 2023 erscheinende Studie von BearingPoint zum Thema ‚Effizientes Wertpapiergeschäft und digitales Kundenerlebnis‘ liefern.

Die Umfrage

Die verwendeten Daten beruhen auf einer deutschlandweiten Online-Umfrage von YouGov Deutschland im Auftrag von BearingPoint, an der zwischen dem 28. und 31. Juli insgesamt 1.052 Wertpapierbesitzer ab 18 Jahren teilnahmen

—————————-

! NEU ! Die erste BondGuide Jahresausgabe 2023 ist erschienen:
Green & Sustainable Finance 2023 (4. Jg.) kann wie gewohnt kostenlos als e-Magazin oder pdf heruntergeladen werden.

Die Ausgabe 3/2022 Biotechnologie 2022 der Plattform Life Sciences ist erschienen. Die Ausgabe kann bequem als e-Magazin oder pdf durchgeblättert oder heruntergeladen werden.

Bitte nutzen Sie für Fragen und Meinungen Twitter – damit die gesamte Community davon profitiert. Verfolgen Sie alle Diskussionen & News zeitnaher auf Twitter@bondguide !