Veganz kämpft weiterhin an mehreren Baustellen

Die Berliner Veganz Group, Spezialist für vegane Lebensmittel, hat seine 2022er Zahlen präsentiert. Bis dato überwiegen weiterhin die Baustellen.

Auch die Veganz Group AG (veganz.de), der einzige Multikategorie-Anbieter für vegane Lebensmittel in Europa, hatte mit der anhaltenden Konjunkturschwäche zu kämpfen: Nachdem in den ersten Monaten des Jahres der Fokus des Lebensmitteleinzelhandels sowie des Discountbereichs auf der Sicherstellung der Grundversorgung der Bevölkerung lag, war zuletzt vor allem die junge Kernzielgruppe (Generation Z und Millennials+) angesichts ihres vergleichsweise geringen Einkommens stark von den Preisanstiegen belastet.

Insgesamt erschwerte diese Entwicklung die Neulistung von Veganz-Produkten sowie die Umsetzung von Aktionsmaßnahmen und führte zu einem Umsatzrückgang der Veganz Group AG auf 23,6 Mio. EUR (Vorjahr: 30,4 Mio. EUR). Die Anzahl der Verkaufsstellen (Points of Sale, POS) zum 31. Dezember 2022 stieg demgegenüber auf 28.217 (31. Dezember 2021: 25.199) – maßgeblich im Zuge einer Weihnachtsaktion im Discountbereich mit insgesamt 4.538 POS im vierten Quartal 2022 (Vorjahr: 3.340 POS).

in Mio. EUR                            2022               2021

Lebensmitteleinzelhandel    15,1                19,4
Drogerie                                     5,9                  6,7
Food Service                             1,9                  0,2
Discount                                   0,7                   4,1
Summe                                   23,6                30,4

Mit einem Umsatzanteil von 90% war die DACH-Region (Deutschland, Österreich, Schweiz) auch 2022 der wichtigste Absatzmarkt für Veganz (Vorjahr: 92%). Dabei blieb Deutschland mit 74% der größte Einzelmarkt (Vorjahr: 71%), auf dem nach wie vor der stärkste Unternehmensfokus liegt.

Die Rohertragsmarge der Veganz Group AG stieg 2022 auf 32,4% (Vorjahr: 30,7%). Durch Marketingkosten sank das bereinigte EBITDA auch aufgrund des Umsatzrückgangs auf -11,3 Mio. Euro (Vorjahr: -5,5 Mio. Euro). Nettoliquidität und Eigenkapitalquote sanken zum 31. Dezember 2022 auf 0,5 Mio. EUR (31. Dezember 2021: 16,2 Mio. EUR) beziehungsweise 46,5% (31. Dezember 2021: 53,3%).

Die 2020 emittierte Anleihe spiegelt die weiterhin prekäre Situation der Berliner wider: 40% vom Nominalwert sind nicht viel. Allerdings war das offizielle Volumen mit 4 Mio. EUR recht überschaubar. Angesichts der schwindenden Nettoliquidität im Verbund mit hohem Cashburn dürfte eine neuerliche Kapitalmaßnahme nur eine Frage der Zeit sein.

Fotos: @Veganz Group

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