Investoren für den deutschen Mittelstand: Mittelstandsanleihen 2.0 – Deutsche Private Placement Plattform

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Transparenz, übliche Covenants und Besicherung sind die wesentlichen Strukturelemente, die seitens dieser Investoren erwartet werden. Strukturelle Orientierung haben dabei der skandinavische Bondmarkt sowie der High Yield Bond- bzw. Loan Market Association-Standard gegeben. Die Anleihen von Singulus, Pfleiderer oder Aelos sind Beispiele für diesen neuen Standard unter deutschem Recht. Die neue Dokumentation für Mittelstandsanleihen wurde von der Dokumentation dieser Anleihen abgeleitet und in Zusammenarbeit mit einer führenden deutschen Anwaltskanzlei erstellt.

Dabei ist die DPPP in der Lage, Finanzierungen bis zu 100 Mio. EUR und im Einzelfall auch darüber hinaus im Rahmen einer Privatplatzierung bei ihren Mitgliedern unterzubringen. Die Mitglieder der Plattform investieren dabei auch in nicht-börsennotierte Finanzierungsinstrumente wie z.B. Schuldscheindarlehen oder Private-Debt-Instrumente. Damit wird das Finanzierungsspektrum für den Emittenten nochmals breiter.

BILD2 OSANachhaltige Bonität und Kapitalmarktreife der zu finanzierenden Unternehmen sind von wesentlicher Bedeutung für den Erfolg einer Finanzierung. Die DPPP zielt auf eine Bonität von Unternehmen, die mit einer Marge von ca. 400 bps fair gepreist sind. Natürlich hängt die Marge letztendlich von dem Zusammenspiel vieler Parameter wie Bonität, Rating, Anleihebedingungen und Sicherheiten ab. So sind in den angedachten Strukturen auch Bonitäten denkbar, die ein höheres Risikoprofil aufweisen und damit auch höhere, risikoadäquate Margen erfordern.

Neue Märkte – Immobilien, Projektfinanzierung und Schifffahrt
Während am Markt bereits eine Reihe von Immobilienanleihen erfolgreich platziert wurde und sich in diesem Segment ein funktionierender Markt entwickelt hat, ist das Segment der besicherten Schifffahrtsanleihen und Projektfinanzierungsanleihen noch jungfräulich. Doch gerade hier sehen wir ein gewaltiges Wachstumspotenzial.

BILD3 OSADas bisherige Finanzierungsmodell der Schifffahrtsindustrie für Schiffsneubauten über KG-Strukturen ist tot. Private-Equity-Investoren sind mit ihren Bemühungen ebenfalls nicht wirklich vorangekommen: Die Schifffahrt kann die Renditeerwartungen derzeit nicht erfüllen. Wir rechnen daher zunehmend mit Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen durch den Kapitalmarkt, einhergehend mit der Stabilisierung von Charterraten für moderne und effiziente Schiffsneubauten. Betrachtet man die heutigen Finanzierungsstrukturen für Schiffsneubauten, so stellen Banken heute Seniorfinanzierungen von ca. 60 bis 65% LTV zur Verfügung. Das bei Reedern traditionell knappe Eigenkapital beträgt selten mehr als 15%. Diese Lücke kann und muss durch andere Fremd- bzw. Mezzanine-Finanzierungen geschlossen werden. Hier bieten sich die besicherte Schiffsanleihe bzw. andere privatplatzierte Fremdkapitalinstrumente an.