Investitionen in Immobilien – wie sehen die Zukunftsaussichten aus?

Bei der Investition in Immobilien wird gerne von Betongold gesprochen. Seit vielen Jahrzehnten ist gerade die Geldanlage in Immobilien bei den Deutschen beliebt. Von Robert Steininger*

Die Gründe hierfür sind vielfältig. Eine Immobilie lässt sich selbst nutzen oder vermieten. Beim Verkauf zu einem späteren Zeitpunkt bringen Immobilien zudem oft hohe Renditen. Das sichert gleichzeitig die Rente. Wie ist die Lage aktuell – lohnt es sich noch, in Immobilien zu investieren?

Das richtige Objekt finden – Grundlage für eine erfolgreiche Strategie

Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigt deutlich, dass vor allem der Standort einer Immobilie über die Entwicklung ihres Wertes entscheidet. Dabei gilt nicht grundsätzlich, dass große Städte automatisch im Vorteil sind. Selbst der Wohnungsmarkt in Großstädten wie Hannover ist unsicher. Gefragt sind hingegen ruhige Viertel mit hohem Immobilienwert in der Nähe von Wirtschaftszentren wie in den Vororten von Hamburg, wo die Preise deutlich nach oben gehen.

Besonders der Preis von Wohnimmobilien hat 2022 deutlich angezogen. Das hängt vor allem mit der Inflation sowie den Lieferschwierigkeiten bei Baumaterialien zusammen. Für Investoren hat dies sowohl gute wie schlechte Aspekte. Neubauten sind deutlich teurer als noch vor wenigen Jahren. Das reduziert die Zahl der Neubauten, erhöht aber die Nachfrage nach Bestandsimmobilien. Wer also bereits über Wohneigentum verfügt, profitiert aktuell von einer hohen Nachfrage und steigenden Preisen. Für einen Verkauf ist die Marktlage somit aktuell optimal.

In einigen Gegenden wird bis 2024 eine Stabilisierung der Wohnimmobilienpreise prognostiziert. In Städten wie Berlin oder München, wo chronischer Mangel an Wohnraum herrscht, sollen die Preise hingegen weiter steigen. Hier bieten sich somit Chancen für Investoren.

Entwicklung der Bauzinsen: Welchen Einfluss hat dies auf Investitionen?

Der zweite Trend, der sich abzeichnet, ist die Entwicklung der Bauzinsen. Im Frühjahr 2022 begann eine fast schon historische Zeitenwende. Die Ära der Nullzinsen scheint offiziell vorbei, denn die Europäische Zentralbank (EZB) hat seitdem mehrfach den Leitzinssatz erhöht.

Das hat auch eine Auswirkung auf die Zinssätze von Baukrediten. Diese steigen seit dem Frühjahr 2022 stetig. Während es zu Beginn des Jahres 2022 noch Immobilienkredite mit einem Zinssatz von 1,5% und darunter gab, liegen vergleichbare Baukredite im Herbst 2022 bereits bei rund 4,25%.

Steigende Bauzinsen beeinflussen die Investition in Immobilien. Gerade während der Phase der Niedrigzinsen hatten hohe Kredite kaum negativen Auswirkungen auf die Finanzierung und das Projekt, denn die Kreditkosten blieben überschaubar.

Aus diesem Grund ist es jetzt besonders wichtig, Finanzierungen genau zu kalkulieren. Eine längere Zinsbindung kann sinnvoll sein, das Risiko von weiter steigenden Zinsen einzudämmen.

Das Ziel der eigenen Strategie – was ist sinnvoll?

Viele kaufen oder bauen eine Immobilie als Kapitalanlage. Diese Strategie geht in den meisten Fällen auf und wird es auch in Zukunft. Wer bei dem Kauf oder Neubau aufgrund der steigenden Preise zögert, sollte bedenken, dass Immobilien beständig sind gegen die Inflation. Im gleichen Maß, wie die Inflation anzieht, steigt in der Regel auch der Wert einer Immobilie mit. Von Investitionen in Immobilienaktien raten Experten hingegen aktuell ab. Hier könnte ein Wertverlust drohen. In vielen Fällen ist weiterhin der Bau oder Kauf von Wohneigentum die bessere Strategie.

Investition in Immobilien – weiterhin eine gute Option

Trotz der Veränderungen am Bau- und Zinsmarkt ist es weiterhin sinnvoll, in Immobilien zu investieren. Gerade selbst bewohnte Immobilien sind eine gute Strategie, denn mit der Inflation und den Zinsen steigen auch die Mieten. Mit Wohneigentum sind Investoren davor sicher.

*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Fußball, Krypto und Verhaltensanalyse.