Rien ne va plus für Real Estate, so jedenfalls zementierte sich der Eindruck der vergangenen Jahre. Das stimmte zwar und noch, aber gilt nicht für alle Ewigkeit. Der aktuelle Kommentar aus BG 03-2024.
Zugegeben, mit der Real-Estate-Branche war in der jüngeren Vergangenheit kein Staat zu machen – sie brachte Leid, Kummer und Verluste. Und Anleihegläubiger-Versammlungen en masse. Und weitere Verluste.
Sollte man dann aber jetzt nicht wieder den Blick nach vorne richten? Der Scheitelpunkt übelster Meldungen ist überschritten, spätestens mit den Berichten für die abgelaufene Saison, die in Kürze den Kapitalmarkt fluten bzw. schon vorläufig draußen sind.
Die Immobilien-Kommission der DVFA erwartet weiteres Ungemach in der Immobilienbranche, jedenfalls im Rückspiegel für 2023. Bis zu 12% dürften Portfoliowerte noch abgewertet werden müssen. Die deutsche Wirtschaft auf und an der rezessiven Flatline ist auch nicht eben eine Stütze.
Trümmerwüste Immobilienwirtschaft
Unter diesen Gegebenheiten sind Handelsgewinne aus Immobilienverkäufen weit und breit nicht in Sicht. Im Gegenteil: Wer der Cashflow-Generierung halber veräußern muss, wird aus Buchverlusten echte machen. Und die Finanzierungskosten werden im Schnitt auch 2024 noch bis zu 60 Basispunkte steigen, da ältere günstigere Kredite gegen neue teurere renoviert werden müssen. Von steigenden Sicherheitsanforderungen ganz zu schweigen.
Obenauf kommen noch neuzeitliche Ansprüche an ESG-Konformitäten von Immobilien-Portfolien. Sowohl finanzierende Banken wollen die sehen wie auch Kapitalmarkt und Investor:innen. Auch das macht alles teurer. Einziges Gegensteuer-Element: Green Bonds. Ansonsten keine attraktiven (Re-)Finanzierungskonditionen mehr. Damit werden Rating-Agenturen künftig wieder wichtiger, während sie aktuell bei uns am KMU-Anleihemarkt jedwede Bedeutung eingebüßt hatten.
Bei so zahlreichen Negativpunkten für eine Branche scheint kein Zweckoptimismus angebracht – aber gutes Timing. Es könnte den einen oder anderen Verlust in der jüngeren Vergangenheit schmälern oder aufwiegen. Packen wir’s rein!
Ihr
Falko Bozicevic
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