Die Vereine der fünf großen europäischen Ligen gaben in den letzten zehn Jahren 46,7 Mrd. EUR für Transfers aus – bei 34,4 Mrd. EUR Erlösen aus Spielerverkäufen. Von Jastra Kranjec*
Seit dem Aufschwung der Transferausgaben vor zwanzig Jahren haben die europäischen Fußballvereine Dutzende von Mrd. EUR für die Verpflichtung neuer Spieler ausgegeben. Auch in dieser Saison haben die Klubs der großen fünf Ligen einen neuen Rekord bei den Transferausgaben aufgestellt. Und während die Vereine für die Auffrischung ihres Spielerkaders horrende Summen zahlen, ist der Verkauf von Spielern nicht die lukrativste Einnahmequelle.
Nach Angaben von CasinosEnLigne.com gaben die Vereine der fünf großen Ligen in den letzten zehn Jahren 46,7 Mrd. EUR für Transfers aus, das sind 12,3 Mrd. EUR mehr, als sie durch Spielerverkäufe einnahmen.
Für die Spitzenklubs ist es üblich geworden, bei der Verpflichtung neuer Spieler viel Geld auszugeben. Aber der Transfermarkt für die Saison 2022/23 war verrückt und brachte mehr als nur ein paar Mega-Deals mit saftigen Preisschildern. Nach Angaben von TransferMarkt gaben die fünf großen Ligen in dieser Saison zusammen über 5,7 Mrd. EUR für Transfers aus, das sind 47% mehr als in der Saison 2021/22.
Diese Tatsache ist umso schockierender, wenn man weiß, dass die meisten Fußballvereine, mit Ausnahme einiger weniger staatlich finanzierter Eigentümer aus dem Nahen Osten, eigentlich verschuldet sind. Dennoch geben sie Hunderte von Millionen EUR für Transfergeschäfte aus, weil ihre Schulden durch künftige Sponsorengelder und Medieneinnahmen garantiert sind. Wenn es um die Transferbilanz geht, geben die Vereine in Wahrheit viel mehr Geld für die Verpflichtung neuer Spieler aus, als sie durch deren Verkauf wieder einnehmen.
Die Daten von TransferMarkt zeigen, dass die Premier League mit -9,8 Mrd. EUR die schlechteste Transferbilanz unter den fünf großen Ligen aufweist. Englands Spitzenvereine haben zwischen 2012/13 und 2022/23 mehr als 18 Mrd. EUR für die Verpflichtung neuer Spieler ausgegeben und weniger als die Hälfte davon durch Spielerverkäufe eingenommen.
Ligue 1 ist die einzige Liga mit einer positiven Transferbilanz
Obwohl die Gesamtausgaben für Transfers weit darunter liegen, war die Ligue 1 die einzige europäische Liga mit einer positiven Transferbilanz in den letzten zehn Jahren. Zwischen 2012/13 und 2022/23 gaben die französischen Spitzenvereine 5,57 Mrd. EUR aus, um ihren Spielerkader aufzufrischen, und verdienten 280,9 Mio. EUR durch den Verkauf ihrer Spieler an andere Vereine.
Jastra Kranjec
*) Jastra Kranjec ist Redakteurin, Autorin und PR-Spezialistin mit langjähriger Erfahrung in den Bereichen Nachrichten, Recherche und Berichterstattung. Im Laufe der Jahre hat sie über verschiedene Themen berichtet, darunter Spiele, die Unterhaltungsindustrie und den Technologiemarkt.
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