Erspartes gegen Inflation sichern!

Inflation ist zurück, auch in den Köpfen der Menschen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA).

Lag die Inflationsrate im Januar noch bei 1,0%, so ist sie im November auf über 5% geschnellt. DIVA-Direktor Michael Heuser: „Die Fachleute mögen noch streiten, wie hartnäckig die Preissteigerungen werden könnten. Aber die Menschen in Deutschland machen sich Sorgen.“

Unter dem Aspekt der Geldanlage sieht das DIVA zwei gesamtwirtschaftliche Entwicklungen mit Sorge: Zum einen mache das Nullzins-Umfeld der letzten Jahre traditionelle Sparformen unrentabel. Zudem gehen seit Monaten die Inflationsraten stetig nach oben.

Heuser dazu weiter: „Nullzinspolitik und Inflation fressen Rendite. Beides zusammen kann den rea-len Zins ins Negative drücken.“ Für längerfristige Sparvorhaben bis hin zur Altersvorsorge suchen Menschen deshalb immer häufiger alternative Anlageformen mit akzeptablen Renditen.

In der Folge misst das DIVA in einer diesmal in Kooperation mit der DWS durchgeführten repräsentativen Befragung von 2.000 Personen sowie 700 Finanzanlageberatern eine zunehmend positive Einstellung zu aktienbasierten Anlagen. Wer etwas gegen steigende Inflation tun will, denkt demnach in erster Linie an Börse, Aktien, Fonds oder fondsgebundene Lebensversicherungen.

Für immerhin fast die Hälfte (47,7%) und fast alle Experten (95,3%) sind Aktien und Aktienfonds die Favoriten gegen Inflation. Danach folgen Immobilien (36,5%), ETFs (30,6%) und Edelmetalle (27,2%).

Für Gero Schomann, DWS-Vertriebsleiter Deutschland & Österreich, ist die Präferenz für Aktienanlagen nur konsequent: „Vor allem mit Aktienfonds oder dynamischen Multi-Asset-Lösungen lässt sich, bei entsprechendem Anlagehorizont, eine vernünftige Realrendite erzielen, um Erspartes gegen schleichende Geldentwertung zu schützen.“

Konsequenterweise plant eine Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger, ihr Engagement in Aktien bzw. Aktienfonds zu erhöhen oder zumindest ihre Sparleistung in diese Assetklasse fortzuführen. Nur rund 8% planen eine Reduzierung.

Während weniger als ein Drittel der befragten Bürger angibt, aktienbasierte Anlagen zu besitzen, sagen drei Viertel der Vermögensberater, ihre Kunden besäßen überwiegend solche Anlagen.

Portfolios von Anlegern, die sich beraten lassen, sind renditeorientierter und wider-standsfähiger gegen Inflation“, folgert Dr. Helge Lach, Vorsitzender des Bundesverbands Deutscher Vermögensberater (BDV).

Auch Gold und Edelmetalle galten in der Vergangenheit als inflationsrobuste Werte. Die DIVA-Befragung zeigt, dass das bei den älteren Bürgerinnen und Bürgern auch heute noch so ist. Je älter die Menschen, umso mehr vertrauen sie diesem „sicheren Hafen“.

Genau umgekehrt verhält es sich mit Kryptowährungen: Je jünger die Menschen, umso größer ist das Vertrauen in die Inflationsresistenz von Bitcoin & Co. DIVA-Forscher Heuser teilt allerdings die Skepsis der Experten: „Digitalwährungen als Inflationspuffer sind bisher eine ökonomische Begründung wie einen empirischen Nachweis schuldig geblieben.“ Bei aller konzeptioneller Unterschiedlichkeit sei die Achterbahn der Rallyes und Abstürze der letzten Jahre eher eine Folge von Euphorie und Angst als von fundamentalen ökonomischen Zusammenhängen.

Kontakt

Prof. Dr. Michael Heuser,
Wissenschaftlicher Direktor Deutsches Institut für Vermögensbildung und Alterssicherung
GmbH Bahnhofstraße 23 I
35037 Marburg
michael.heuser@diva.de