Die Corona-Pandemie – wie ein Risiko durch soziokulturelles Menschenverhalten außer Kontrolle gerät

! Hinweis: Dieser Kommentar ist die Langfassung der verkürzten Version aus BondGuide 06-2020 !

Im August 2019, vier Monate vor der ersten offiziellen Meldung aus der chinesischen Stadt Wuhan über den ersten aufgedeckten Fall einer unbekannten Lungenentzündung, die am 31.12.2019 an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gemeldet und als Corona Virus bezeichnet wurde, publiziert dieselbe World Health Organisation WHO einen Bericht unter dem Namen „A WORLD AT RISK“ („Eine Gefahr für die ganze Welt“). Inzwischen hat sich das Thema Corona verselbständigt: Was müssen wir jetzt tun, was dürfen wir nicht tun und was sollten und sollten wir nicht tun? Von Nicola Facciorusso*

In diesem Bericht wird unter anderem original geschrieben „Länder … müssen auf das Schlimmste vorbereitet sein. Eine sich schnell ausbreitende Pandemie aufgrund eines tödlichen Erregers der Atemwege (unabhängig davon, ob sie von Natur auftritt oder versehentlich oder absichtlich freigesetzt wird) stellt zusätzliche Anforderungen an die Weltgemeinschaft dar. Die Welt braucht eine entschlossene politische Führung, sich gegen solche Gesundheitsbedrohungen auf nationaler und globaler Ebene vorzubereiten. Die Welt ist akut gefährdet durch regionale bis globale Krankheitsepidemien bzw. Pandemien, die nicht nur zum Tod führen, sondern auch Volkswirtschaften auf den Kopf stellen und soziales Chaos schaffen“.

So ein Bericht bedarf Zeit, um fundierte Recherche im Team fertigzustellen, sie abzustimmen, überprüfen und freizugeben. Vielleicht zwei Monate? Bemerkenswert ist, dass sich die WHO für die finanzielle Unterstützung den Bericht fertigzustellen unter anderem bei der Bill and Melinda Gates Fundation bedankt und bei der Deutschen Bundesregierung.

Im November 2019 wird auf Netflix bei der Serie „Explained“ die Folge „Die nächste Pandemie“ ausgestrahlt, wo beschrieben wird, wie sich ein Virus von einem lebenden Tiermarkt in China unter den Menschen rasant verbreitet. In der Folge warnte Bill Gates, dass es Jahre dauert bis ein Heilmittel für einen neuen Virusausbruch entwickelt werden kann.

Ebenfalls haben im August des letzten Jahres Vorstände amerikanischer börsennotierter Unternehmen erneut Aktien im Wert von mehr als zehn Milliarden US-Dollar verkauft (Quelle TrimTabs Investment Research): Verkäufe von durchschnittlich $600 Mio. am Tag wurden zuletzt 2006 getätigt, bevor die Weltwirtschaftskrise ab 2007 für Jedermann begann und im September 2008 mit dem Zusammenbruch von Lehman Brothers in die Geschichtsbücher eingegangen ist.

So wurde in der Presse über Strategien mehrerer Fonds berichtet, die eine Aktienquote von jeweils 90% bis 96% abrupt auf null gebracht hatten bzw. die Cash-Quote teilweise bis auf 100%. Es wurden sogar Warnungen mit dem Übertitel „Lehman-like-drops“ und „worse-sell-off-ever“ basierend auf Kapitalströmen von Hedgefonds gegeben. Bei einem Dow Jones von damals 25.500 bis 26.500 Punkten bzw. von DAX30 um die 12.000 Punkten wurde von diesen Investoren (meistens amerikanische Institutionelle) medial stets argumentiert, dass die fragliche Berechtigung des längsten Bull Marktes der Kapitalmarktgeschichte, sowie die negativen Aussichten der makroökonomischen und quantitativen Entwicklungen der Weltwirtschaft der Grund sei, warum Investoren der Rally plötzlich nicht mehr trauten und wie nie zuvor sich davon abwandten, indem sie deren Milliarden schwere Assets abrupt bis auf null Prozent Aktien und 100% Cash neu gemischt haben. Indikatoren hätten damals wortwörtlich „auf einen bevorstehenden Zusammenbruch an den (US) Märkten“ hingewiesen.

Wenn wir die Performance des DAX30 betrachten, seit dem oben genannten Zeitraum 2019 bis zum All Time High am 19.02.2020, gerade dann als das Corona Virus medial omnipräsent war, wurde eine Performance von circa 13% verzeichnet. Nach dem wahrgenommenem offensichtlichen Risiko für die Wirtschaft hat der DAX30 ab der zweiten Februarhälfte bis zu diesen Tagen rund 40% verloren. Im Vergleich zu April 2019, als die ersten US-Fonds mit dem Ausverkauf angefangen haben, hat der DAX 30% verloren. Unbestätigte Berichte im Markt sprechen von einem Wertverlust am gesamten deutschen Kapitalmarkt seit dem 19. Februar bis heute von circa tausend Milliarden Euro, von ca. 2.8 auf 1.8 Billionen Euro.

Wir alle, Autor und Leser dieses Artikels, sind denkende vernünftige Menschen des freien Kapitalmarktes, die freilich manche sehr merkwürdige Inhalte des Buchs „The Eyes of Darkness“ von Dean Koontz als reinen Zufall einstufen, da es 1981 geschrieben wurde: „… Im Jahr 2020 wird sich eine schwerwiegende Krankheit der Luftwege weltweit verbreiten … das Virus wurde in einem Labor in der Chinesischen Stadt Wuhan entwickelt …“.

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