Der Real Estate Beteiligungsinvestor tritt mit einem ‚alternativen Restrukturierungskonzept‘ auf den Plan. Angepasst werden muss so ziemlich alles nun.
Die Umsetzung des ‚Alternativkonzepts‘ sei demnach grundsätzlich unabhängig vom Vorliegen geprüfter Jahresabschlüsse für das Geschäftsjahr 2022, da es auf die Erstellung von Wertpapierprospekten verzichte. Auf diese Weise werde dem Umstand Rechnung getragen, dass Corestate bislang noch keinen Abschlussprüfer bestellen konnte.
Allerdings erfordere dieses vereinfachte Konzept mehr Zeit zur Umsetzung. Ein Baustein des Alternativkonzepts sei die etwaige Bereitstellung weiterer Liquidität durch eine Brückenfinanzierung.
Im Rahmen der bisherigen Vereinbarung mit einer Gruppe großer Anleihegläubiger, dem sogenannten Ad-hoc Committee (kurz: AHC), waren weitere 15 Mio. EUR anlässlich des Abschlusses der Restrukturierung vorgesehen. Das Konzept sehe vor, dass bereits vor Abschluss der Restrukturierung frisches Kapital bereitgestellt werde.
Es werde aktuell diskutiert, ob und inwieweit die durch das AHC im Dezember 2022 strukturierte Brückenfinanzierung im Umfang von 25 Mio. EUR zur Absicherung von bilanziellen Wertpotenzialen möglicherweise erhöht werden solle. Neben dem AHC würden auch Gespräche mit weiteren Investoren, u.a. auch aus dem Aktionärskreis von Corestate, geführt.
Im Zusammenhang mit dem Alternativkonzept werde die Geschäftsstrategie für die Corestate Gruppe angepasst. Diese weiche von der früheren Geschäftsstrategie und -planung zum Teil deutlich ab. Diese Abweichungen bezögen sich zum einen auf Veränderungen in den Umsatz- und Ergebnispositionen.
Zum anderen sehe der neue strategische Restrukturierungsansatz vor, dass sich die Gesellschaft zukünftig auf die operativen Geschäftsaktivitäten der Hannover Leasing, CRM Students, STAM und der CORESTATE Bank sowie ausgewählte Asset Management Mandate der Corestate Boutique konzentrieren werde.
So plane der Vorstand durch Veräußerungserlöse anderer Aktivitäten eine Rückführung der im Zuge der Anleiherestrukturierung angepassten und neu begebenen Schuldtitel bis zum Ende des Jahres 2026.
Die Gespräche zur erforderlichen Umsetzung des Alternativkonzepts dauern derzeit an. Ziel ist im April 2023 eine Einigung über das Alternativkonzept zu erreichen. Die Gesellschaft prüfe fortlaufend ihre insolvenzrechtlichen Verpflichtungen und gehe im Rahmen dessen derzeit davon aus, dass es gelingen werde, ein tragfähiges alternatives Restrukturierungskonzept zu vereinbaren.
Corestate hat derzeit zwei börsennotierte Bonds ausstehend, eine reguläre und einen Wandler – beide zeitnah fällig. Bei 10% oder darunter notieren sie allerdings auf Ramsch-Niveau hinsichtlich des Ausgangs der Restrukturierungsbemühungen.
Fotos: @Corestate
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