Am 8. Oktober lädt der angeschlagene Singulus-Konzern zu einer ersten Anleihegläubigerversammlung. Bis auf die Wahl eines gemeinsamen Anleihevertreters, seine Bevollmächtigung über künftig zu treffende Entscheidungen und den Verzicht auf Kündigungsrechte stehen bis dato noch keine konkreten Maßnahmen auf der Abstimmungsagenda der Anleihegläubiger. Derweil äußerte die DIU ihren Unmut über den bisherigen (Restrukturierungs-)Verlauf beim Spezialmaschinenbauer und lehnt die bis dato angestrebten Beschlussvorschläge ab. Außerdem in den BondGuide-News: Bastei Lübbe und Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig.
Die Deutsche Investoren Union (DIU e.V.) lehnt die von Singulus Technologies angestrebten Beschlussvorschläge ab: Am 8. Oktober lädt der operativ angeschlagene Spezialmaschinenbauer die Inhaber seiner ausstehenden 7,75%-Schuldverschreibung (2012/17) über zuletzt etwa 55 Mio. EUR zu einer Anleihegläubigerversammlung nach Frankfurt/Main. Dabei stehen u.a. die Wahl eines gemeinsamen Anleihevertreters, der vorübergehende Verzicht auf Kündigungsrechte sowie die Bevollmächtigung des gemeinsamen Vertreters, einer Stundung der Zinsansprüche sowie weiteren Maßnahmen zuzustimmen, auf der Abstimmungsagenda der Teilnehmer. Die DIU wird diese Beschlussvorlagen ablehnen. So würden die Liquiditätslage im Singulus-Konzern und das zuletzt bis zum 31. Dezember 2015 verlängerte Anleihenrückkaufprogramm aus Sicht der DIU keine etwaig geplanten Einschnitte bei der Anleiheverzinsung rechtfertigen. Auch hätten die Finanzmittel für den Rückerwerb der Schuldverschreibungen laut den Anlegerschützern sinnvoller zur Umsetzung strategischer und operativer Restrukturierungsmaßnahmen verwendet werden können.
Ferner sieht die DIU in puncto Sanierungsbeitrag vorzugsweise auch das Singulus-Management in der Pflicht. Schließlich werde auch die Wahl eines gemeinsamen Anleihevertreters abgelehnt, der laut DIU weitere Kosten verursacht und zudem zum derzeitigen Informationsstand von vornherein mit (zu) weitreichenden Vollmachten ausgestattet werden soll. Die DIU rät betroffenen Bondholdern, die ihnen aus der Anleihe zustehenden Rechte wahrzunehmen und bietet ihnen an, sie auf der Versammlung zu vertreten.
Die Bastei Lübbe AG verkauft 3%-Anteil an Daedalic Entertainment GmbH an britischen Investor: Danach habe das Medien- und Verlagshaus den Kaufvertrag mit Blue Sky Tech Ventures Ltd. in der Vorwoche geschlossen. Bastei Lübbe bleibt danach mit 48% an Daedalic beteiligt. Derweil hat Blue Sky Tech Ventures die Option erhalten, im nächsten Jahr weitere 5% der Daedalic-Anteile zu erwerben. Der Briten sind bereits mit 55% an der BEAM AG beteiligt, die restlichen Anteile hält Bastei Lübbe. Hintergrund des Anteilsverkaufs: Daedalic plant in den nächsten vier Jahren eine erhebliche Ausweitung seines Geschäfts im Bereich Entwicklung und Vertrieb von Adventure Games. Die Finanzierung des Wachstumsprogramms soll dabei u.a. über Blue Sky Tech Ventures als auch über eine Eigenfinanzierung von Daedalic gestemmt werden. Mit der Dekonsolidierung der Beteiligung trage Bastei Lübbe insbesondere der geplanten Eigenfinanzierung von Daedalic Rechnung. Durch diesen Schritt soll vermieden werden, dass die temporär steigenden Verbindlichkeiten von Daedalic die Bilanzrelationen der Kölner negativ beeinflussen. Bastei Lübbe in den BondGuide-News…
Die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig GmbH zieht Halbjahresbilanz: Danach konnte der international tätige Produzent von Motor- und Getriebeteilen, Zahnrädern, Getriebebaugruppen und komplett montierter Getriebe für die Automobilindustrie im 1. Halbjahr sein Geschäftsvolumen erweitern und dadurch den Konzernumsatz um über 14% auf 42,2 Mio. EUR steigern. Während die Segmente Synchronisierungen sowie Einzelteile und Baugruppen im Berichtszeitraum Umsatzsteigerungen im unteren zweistelligen Bereich verbuchten, verringerten sich die Erlöse im Bereich Getriebe wegen des Auslaufens alter bzw. des Anlaufens neuer modifizierter Getriebe um über ein Drittel auf 2,5 Mio. EUR. Auf EBITDA-Basis verzeichneten die Leipziger ein Plus von 4% auf 5,3 Mio. EUR. Das Vorsteuerergebnis (EBT) vor außerordentlichem Ergebnis (-0,7 Mio. EUR; u.a. anleihebedingt durch NZWL II) erreichte mit 1,3 Mio. EUR das Vorjahresniveau. Unter zusätzlicher Berücksichtigung des Zinsergebnisses (-1,1 Mio. EUR) ergibt sich ein Halbjahresüberschuss von 0,3 Mio. EUR (H1/2014: 0,5 Mio. EUR). NZWL mit 2014er Konzernzahlen zuletzt in den BondGuide-News …
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