Anleger wieder zuversichtlicher für Argentinien

Klaus Stopp, Leiter Skontroführung Renten, Baader Bank AG

Die Bewegung im Schuldenstreit zwischen Argentinien und klagenden Hedgefonds hat zu steigenden Kursen der Staatsanleihen aus Buenos Aires geführt. Bereits nachdem Staatspräsidentin Cristina de Kirchner zuletzt in einer versöhnlichen Rede um „gerechte Verhandlungsbedingungen“ gebeten hatte, haben die Preise für Argentinien-Bonds positiv reagiert. Inzwischen haben die Hedgefonds, die das Land in Anzeigen u.a. in der FAZ als „Geierfonds“ bezeichnet hat, der Regierung ein Entgegenkommen in Aussicht gestellt. So wollen die Hedgefonds im Falle von Fortschritten in den Verhandlungen Buenos Aires mehr Zeit gewähren.

Der Kurs der umstrukturierten USD-Anleihe, an der sich der Streit entzündet hatte, waren nach Kirchners Rede auf ein Niveau von 83% von zuvor 75% angestiegen und notiert aktuell bei über 85%. Entsprechend zogen auch andere Anleihen an. So verbesserte sich ein bis Dezember 2038 laufender Bond (WKN: A0DUDA), der auf USD lautet, auf ein Niveau von 48,70% und notiert damit nahezu auf Jahreshoch. Noch am 17. Juni war der Kurs auf 39,15% eingebrochen.

Auch die 2005 umstrukturierten Titel profitierten von der Entwicklung. So notiert eine noch in D-Mark ausgegebene Staatsanleihe aus Buenos Aires (134091) inzwischen bei rund 72%, nachdem der Kurs am 17. Juni auf 49,49% abgestürzt war.

Hintergrund des Streits zwischen Buenos Aires und den Hedgefonds sind die beiden Schuldenschnitte von 2005 und 2010, die Argentinien mit 93% seiner Gläubiger vereinbart hatte, an denen sich die Hedgefonds aber nicht beteiligten. Das Oberste US-Gericht hatte zuletzt ein Urteil der Vorinstanz bestätigt, wonach Argentinien erst die Hedgefonds auszahlen muss, bevor die anderen Gläubiger bedient werden können. Damit müssten bis Monatsende 1,3 Mrd. USD an die „Geierfonds“ ausbezahlt werden und falls das Geld nicht fließen sollte, würde dies als „technischer Zahlungsausfall“ gewertet werden. Dann würde auch ein Geniestreich von Lionel Messi nicht mehr zum Weiterkommen ausreichen.

Bayer begibt zwei milliardenschwere Tranchen

1418EH-highcross-content.hammersonMit Hammerson platzierte ein Immobilien- und Investmentunternehmen aus Großbritannien eine 8-jährige Anleihe mit Fälligkeit im Juli 2022. Der Kupon des 500 Mio. EUR schweren Bonds beträgt 2%. Gepreist wurde die Anleihe (A1ZLF7) bei +90 bps über Mid Swap, was einem Emissionspreis von 99,234% entsprach.

13891839955_5accb1fa93.tescojpgDie britische Supermarktkette Tesco emittierte eine 5-jährige Anleihe mit Fälligkeit Juli 2019 (A1ZLDH) und eine 10-jährige Anleihe (A1ZLDJ) mit Fälligkeit Juli 2024. Die Kupons betragen 1,375% und 2,50%. Gepreist wurde die 5-jährige, 1,25 Mrd. EUR schwere Anleihe bei +75 bps über Mid Swap. Dies kam einem Emissionspreis von 99,684% gleich. Der 10-jährige Bond, der ein Volumen von 750 Mio. EUR aufweist, kam bei +110 bps 49266_S15über Mid Swap an den Markt. Damit lag der Emissionspreis bei 99,077%.

Die Bayer AG begab zwei „ewig laufende“ Anleihen. Die erste Tranche (A11QR6) über 1,75 Mrd. EUR ist nach sechs, die zweite, 1,5 Mrd. € schwere Tranche (A11QR7) nach zehn Jahren kündbar. Die Emissionsrendite liegt bei 3% bzw. 3,75%.

Klaus Stopp
Leiter Skontroführung Renten, Baader Bank AG

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