Der österreichische Baukonzern Alpine bangt weiter um seine Rettung. Gestern lief das Stillhalteabkommen mit den Finanzierungspartnern aus. Trotzdem gehen die Sanierungsverhandlungen weiter. Wegen der allgemein schlechten Lage auf dem Baumarkt in Osteuropa sowie Problemen bei der Realisierung von Projekten geriet Alpine in Schieflage. Mitte November gaben die Österreicher bekannt, sich mit ihren Gläubigern auf ein Stillhalteabkommen bis Ende Februar geeinigt zu haben.
Unternehmensangaben zufolge hätte zwar die Mehrheit der in- und ausländischen Gläubigern dem Sanierungskonzept zugestimmt und würden auch weiterhin während der Sanierungsverhandlungen stillhalten, jedoch fehlten weiterhin einzelne Zustimmungen. Wie das Unternehmen weiter mitteilte, hätten „die zur Umsetzung des Sanierungskonzeptes erforderlichen Gespräche mit dem Bundesministerium für Finanzen haben heute nicht zu dem erforderlichen Ergebnis geführt. Die Gespräche werden auf Hochtouren fortgesetzt“.
Diese Entwicklungen gingen natürlich auch an den Anleihen des angeschlagenen Salzburger Konzerns nicht spurlos vorüber. Seitdem bekannt ist, dass Alpine mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, gerieten die an der Wiener Börse notierten Bonds stark unter Druck. Die jüngste Anleihe, die im Mai 2012 außer in Wien auch im Münchner Freiverkehr emittiert wurde, notiert derzeit noch knapp über 50%.
Die Alpine-Gruppe ist Österreichs zweitgrößter Baukonzern und eine 100%ige Tochtergesellschaft des spanischen Mischkonzerns FCC S.A. Neben den Kernmärkten Deutschland, Österreich, Tschechien und der Slowakei realisiert Alpine auch zahlreiche Projekte in Südost- und Osteuropa. Hierzu ist der Baukonzern vor allem im Infrastrukturbereich, also im Straßen-, Brücken- und Bahnbau, tätig.