
Und nun der vorerst finale Paukenschlag bei der Dr. Wiesent Sozial gGmbH (vormals SeniVita Sozial gGmbH): Der private Betreiber von Pflege-, Behinderten- und Bildungseinrichtungen hat beim Amtsgericht Bayreuth Antrag auf Insolvenzeröffnung wegen drohender Zahlungsunfähigkeit gestellt.
Damit dürfte die seit über einem Jahr andauernde tiefgreifende finanzielle und operative Restrukturierung vorerst als gescheitert angesehen werden.
Unterdessen bestellte das Gericht Rechtsanwalt Dr. Hubert Ampferl von der Kanzlei Dr. Beck & Partner zum vorläufigen Insolvenzverwalter.
Die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Unternehmens, das Pflege- und Behinderteneinrichtungen sowie eine Kinderkrankenpflegeeinrichtung betreibt, erhalten für die Monate Dezember 2020 bis Februar 2021 Insolvenzgeld.
Oberste Priorität für die Geschäftsleitung und den vorläufigen Insolvenzverwalter hat die Sicherstellung der Betreuung in den Pflegeeinrichtungen.
Ob und inwieweit Auswirkungen auf die übrigen Gesellschaften der SeniVita-Gruppe (mit der SeniVita Social Estate AG als Hauptgesellschaft) zu erwarten sind, scheint bislang noch unklar. Im Feuer steht allerdings das nachrangige Genussrechtskapital.
Mit der Insolvenz der Dr. Wiesent Sozial gGmbH zählt der Markt für KMU-Anleihen nun doch seinen dritten Ausfall im laufenden Jahr. Rein von den Zahlen her scheint das verkraftbar, auch wenn es die Anleger schmerzt – das ausgefallene Volumen beläuft sich auf einen mittleren zweistelligen Millionen Betrag.
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