Die zunehmende Sorge um Klimawandel, Umweltverschmutzung und soziale Gerechtigkeit beeinflusst die Investitionsentscheidungen von Anlegern weltweit. Immer mehr erkennen die Bedeutung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG-Faktoren) bei der Auswahl ihrer Investments. Eine aktuelle Umfrage von blockchainwelt.de unter 950 in Deutschland lebenden Privatanlegern hat ergeben, dass 63% der Befragten bereits von Grünen- oder ESG-Investments gehört haben. Von Kirill Seregin*, Chefredakteur, Blockchainwelt.de
Dieses gestiegene Bewusstsein ist positiv, jedoch besteht noch eine Lücke zwischen Wissen und praktischer Umsetzung von ESG-Investments. Viele Anleger sind sich der verschiedenen Aspekte des Themas noch nicht vollständig bewusst und benötigen weitere Informationen, um ihre Investmentstrategien entsprechend anpassen zu können.
Sorge um die Umwelt
Insbesondere der Klimawandel beschäftigt die Deutschen. Laut Umfrage machen sich 43% der Befragten am meisten Sorgen über die Auswirkungen des Klimawandels. Vor diesem Hintergrund ist es verständlich, dass 49% der Befragten der Meinung sind, dass ESG-konforme Investments einen positiven Einfluss haben können. Dem stehen jedoch auch 8% gegenüber, die das nicht glauben, 42% sind sich unsicher.
Diese Ergebnisse zeigen: Es muss noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden, um das Bewusstsein für den positiven Beitrag von ESG-Investments zu schärfen. Es ist wichtig zu vermitteln, dass nachhaltige Investments nicht nur dazu beitragen, Umweltprobleme zu lösen, sondern auch finanziell lohnenswert sein können. Dieser Meinung sind 66% der Befragten.
Opferbereitschaft
Ein weiteres erfreuliches Ergebnis der Umfrage ist, dass 57% der Befragten bereit wären, eine geringere Rendite in Kauf zu nehmen, um in Projekte zu investieren, die sich positiv auf die Umwelt auswirken. Dies deutet auf eine zunehmende Opferbereitschaft hin, um einen positiven Umwelteffekt zu erzielen.
Grüne Kryptowährungen als Anlagemöglichkeit
Die Tatsache, dass 24% der Befragten der Meinung sind, dass grüne Kryptowährungen eine legitime Investitionsmöglichkeit für Umweltschützer darstellen, ist ein weiterer interessanter Aspekt der Umfrage. Diese neue Form der digitalen Währung hat das Potenzial, eine nachhaltige Alternative zu herkömmlichen Kryptowährungen zu sein, da sie erneuerbare Energien nutzt und sich auf den Umweltschutz konzentriert.
Greenwashing als Herausforderung
Eine der größten Herausforderungen im Bereich nachhaltiger Investments ist aber das so genannte Greenwashing. 75% der Befragten haben nach eigenen Angaben bereits von Greenwashing gehört. Dabei handelt es sich um Unternehmen oder Fonds, die sich als nachhaltig ausgeben, in Wirklichkeit aber nicht den geforderten Standards entsprechen. Um Greenwashing zu vermeiden, ist es daher wichtig, dass sich Investoren gründlich über die Nachhaltigkeitspraktiken von Unternehmen informieren.
Fazit
Die Umfrageergebnisse zeigen deutlich, dass das Bewusstsein für ESG-Investments in der breiten Öffentlichkeit zu wachsen scheint. Es ist zu hoffen, dass diese Ergebnisse Anleger, Unternehmen und Regierungen dazu ermutigen, ihre Investitionen in nachhaltige Anlagen zu erhöhen und damit einen positiven Beitrag zur Lösung der drängenden Umweltprobleme zu leisten. Eine nachhaltigere Zukunft lässt sich nur durch gemeinsame Anstrengungen erreichen.
Kirill Seregin, Blockchainwelt.de
Blockchainwelt ist eines der führenden Fachportale für DLT- und Blockchain-Technologie in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Seit 2017 bringen wir unseren interessierten Lesern Themen rund um Bitcoin, Ethereum und andere Krypto-Assets näher. Dabei besitzen unsere Autoren langjährige Erfahrung und sind zum Großteil selbst aktiv am Krypto-Markt involviert.
*) Kirill Seregin beschäftigt sich seit 2016 mit Kryptowährungen und sämtlichen Entwicklungen in diesem Segment. Er ist einer der Autoren des Bitcoin-Steuerguides, hat Rechtswissenschaften studiert und interessiert sich für den Einfluss von Kryptowährungen auf die Wirtschaft und Gesellschaft.