BondGuide: Der Wortlaut ‚Notierung im ersten Halbjahr 2018 geplant‘ ist doch sicherlich nur Staffage. Weshalb also eine so schwammige Formulierung – oder planen Sie doch tatsächlich noch ein sog. ‚Qualitätssegment‘ wie Scale?
Jehle: Das Zuspiel hole ich mir direkt ab: Natürlich soll das Listing zeitnah erfolgen, höchstwahrscheinlich an der Börse Hamburg wie bisher auch. Wir waren in diesem Punkt schlicht etwas spät dran mit der Planung, daher wurde die Formulierung offen gehalten, aber der Schritt ist tatsächlich nur pro forma. Und wir werden ihn mit Sicherheit kurzfristig gehen.
BondGuide: Moment, wieso Hamburg? Für Ihre ehemaligen Schlepperschiffe wäre Destination Hamburg sicher nahe liegend – lebt die REA noch in ihrer Maritim-Vergangenheit?
Steinhauser: Klingt logisch, aber es hat doch einen etwas anderen Grund: Die REA bleibt der Börse Hamburg weiter verbunden, da sie uns bei den vorherigen Listings so gut unterstützte. Es ist wie im Fußball: ‚Never change a winning team‘.
BondGuide: Nun wird die neue Anleihe in Eigenemission vertrieben. Funktioniert das angesichts des doch nicht ganz so knappen Volumens? – bis zu 75 Mio. EUR in Eigenregie sind sportlich. Außerdem ohne Umtauschangebot an bestehende Anleger.
Jehle: Tatsächlich konnten wir uns in den vergangenen Jahren ein sehr gutes Netzwerk aus interessierten Investoren aufbauen, darunter sind auch viele Institutionelle. Hier muss man allerdings hervorheben, dass 75 Mio. EUR das absolute Maximum sind, das vertretbar wäre. Also mit anderen Worten handelt es sich um ein echtes ‚bis zu‘.
Steinhauser: Bisherige Investoren halten ihre Anleihen. Deswegen haben wir keinen Umtausch eingebaut. Mit dieser Anleihe wollen wir uns also neuen Anlegerkreisen öffnen.
BondGuide: Und: Gibt es ein Abbruchkriterium oder dergleichen, also ein Mindestvolumen? – oder auch eine Aufstockungsaussicht, sollte es ganz prima laufen?
Jehle: Nein, ein Abbruchkriterium gibt es nicht. Die Wohneinheiten, die die REA kauft, haben gewisse ein- bis zweistellige Millionengrößen, d.h. dies lässt sich stets darstellen.
Steinhauser: Man muss schon sagen, dass wir selbst die komplette Summe investieren könnten, da wir ständig verschiedene Objekte in der Prüfung haben. Nicht auf einen Schlag, aber verteilt.
Jehle: Auf der anderen Seite sind wir realistisch und gehen nicht davon aus, die 75 Mio. EUR über Nacht einsammeln zu können. Wir können dem aktuellen Zeichnungsstand entsprechend investieren. Eine Aufstockung wäre weder sinnvoll noch haben wir diese Möglichkeit vorgesehen.