Schwache US-Arbeitsmarktdaten sorgen für steigende Kurse

Als am vergangenen Dienstag, den 22. Oktober 2013, in den USA die Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wurden, feierten die Kapitalmärkte eine Party. Sowohl Aktien als auch Renten verzeichneten steigende Kurse. Was sind die Gründe?

Der Arbeitsmarktbericht für September war eigentlich eine Enttäuschung. Statt der erwarteten 180.000 neu geschaffenen Stellen waren es am Ende nur 148.000.  Auch die jüngsten Anträge auf Arbeitslosenhilfe für die vergangene Woche fielen schlechter aus. 350.000 Menschen stellten erstmals einen Antrag auf Arbeitslosenhilfe. Erwartet wurden jedoch 340.000 Anträge.

Die US-Wirtschaft läuft zwar noch nicht rund, aber das beeindruckt die Märkte nicht. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, das die amerikanische Notenbank FED ihre lockere Geldpolitik zunächst fortsetzen dürfte. Aktien steigen auf neue Rekordmarken und die Zinsen bleiben niedrig. Zuletzt kam es bei den 10-jährigen US-Staatsanleihen zu einem Renditerückgang auf 2,50%, die 10-jährigen Bundesanleihen rentieren aktuell bei 1,77%. Nachdem wir noch Anfang Oktober in Deutschland bei knapp 2% lagen, zeigt die Entwicklung, wie schnell sich die Einschätzungen ändern  können. Vor einigen Wochen war bereits mit einem bevorstehenden Ausstieg aus der Politik des billigen Geldes gerechnet worden – und nun? Die Party geht weiter.

In diesen Tagen ist wieder Berichtssaison und die Unternehmen berichten über das abgelaufene Quartal. Für die Inhaber von Unternehmensanleihen ist es auch von Interesse, wie die Firmen sich entwickeln, denn davon hängen die künftigen Renditeaufschläge ab. Daimler, SAP und BASF konnten positive Signale setzen, aber insgesamt blieben die positiven Überraschungen dieses Mal weitgehend aus. In der nächsten Woche kommen weitere Unternehmenszahlen. Es bleibt weiter spannend an der Börse.

Wolfgang Juds,
CREDO Vermögensmanagement GmbH