Lektionen – ein Kommentar von Falko Bozicevic

Falko Bozicevic, BondGuide

Was ist nicht alles passiert die vergangenen Wochen. Lassen Sie mich kurz überlegen: nichts!(?)

Einen Abend vor Ostern habe ich gar damit verbracht, auf BBC die mehrstündige Berichterstattung über das Gastspiel Donald Trumps vor dem Gericht in New York zu verfolgen. Die Anklage ist dermaßen dünn, dass er die gesamte Show tatsächlich zu seinem Vorteil zu Nutzen in der Lage ist. Was er natürlich tun wird.

Das einzig spektakuläre war, wie ein Sicherheitsmann die Tür hinter sich nicht etwa aufhielt, sondern vor Trump zufallen ließ, der sie dann selbst öffnen musste. Zugegeben, Höflichkeit sieht anders aus. Es belegt, dass Trump Force One in New York nicht auf Sympathie hoffen kann. Nur jeder achte Wähler in New York wählt republikanisch, Trump behauptete am Abend in bewährter Fake News Manier jeder Hundertste. Seine handverlesenen Claqueure bei seiner Präsentation im Heimdomizil Mar-el-Lago/Florida jubelten. Sie jubeln allerdings ohnehin bei jedem Satz.

Derweil, der Tuchel-Effekt (?) ist nach dem 1:2 des FCB gegen Freiburg im DFB-Pokal schon verpufft – von der gestrigen Champions-League-Pleite gegen Man City ganz zu schweigen! Ich warte weiterhin auf Ottmar Hitzfeld oder Jupp Heynckes als Endlösung der Zwischenlösung hin zu Jürgen Klopp. Es gilt also Zeit zu gewinnen.

Foto: © TRAVELARIUM – stock.adobe.com

Was sonst noch geschah: Diese Wirtschaftsdaten waren besser oder über den Erwartungen, jene waren schlechter oder unter den Erwartungen. Die Kurse reagieren prompt. Sorry, aber das ist doch Trash (Entschuldigung, ich habe vier Stunden englisches Fernsehen geschaut für Trumps vermeintliche Demütigung). Niemand scheint ein halbwegs kohärentes oder stringentes Bild zu haben, auf das wir uns die restlichen neun Monate des Jahres einzustellen haben: vier Experten, mindestens fünf Meinungen.

Fahren auf Sicht also. Macht aber nicht sonderlich etwas: Man entdeckt jeden Tag etwas Spannendes. Oder Belustigendes. Mittwochabend war belustigend, aber zum Fremdschämen. Ein weiteres Wort, dass die Anglikaner wohl von uns übernehmen werden, denn ‚empathic Embarrassment‘ klingt einfach zu stelzig.

Falko Bozicevic,
BondGuide

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