Edelmetallsektor leidet unter straffer Geldpolitik

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Nachdem der Edelmetallsektor im ersten Halbjahr 2022 stark gefallen ist, haben sich die Kurse im Juli zwar zunächst stabilisiert, sind aber im August wieder gefallen. Der Goldpreis lag zum Monatsende bei 1.706 USD pro Feinunze und notierte damit 3,4% niedriger als zuvor. Bei Silber war der Abverkauf im August etwas größer, er beendete den Monat mit 17,77 USD pro Feinunze, ein Minus von 12,7%.

„Mit Blick auf die Entwicklung im Sommer hat sich der Goldpreis im Juli nur vorübergehend stabilisiert und hat seinen Abwärtstrend wieder aufgenommen. Dies betrifft den gesamten Edelmetallmarkt. Die durch steigende Zinsen verursachte Liquiditätsverknappung belastet zurzeit alle Sachwerte, darunter auch die Edelmetalle“, meint Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.

Die Aktien der Minenbetreiber sind analog zu den Edelmetallen ebenfalls gefallen. „Die stark steigenden Produktionskosten der Minenbetreiber in Kombination mit sinkenden Erlösen belasten die Gewinnentwicklung der Unternehmen und wirken sich negativ auf die Aktienkurse aus“, so Siegel weiter.

Die Nachfrage bei Platin und Palladium war auch im August schwach. Der Preis für Platin sank um 6% und schloss am Monatsende bei 845 USD pro Feinunze. Palladium verbilligte sich um 2% auf 2.088 USD pro Feinunze. „Erneute Lockdowns in China belasten die Stimmung in der Weltwirtschaft und führen zu sinkenden Preisen in allen Bereichen“, so Siegel.

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Entsprechend tendierten auch die Basismetalle im August seitwärts. Der Nickelpreis ist gegenüber dem Vormonat um 6,8% gesunken und schloss bei 21.253 USD. Blei verbilligte sich um 3,0% im abgelaufenen Monat auf 1.949 USD. Der Preis für Aluminium fiel auf 2.370 USD (4,0%). Zink dagegen verteuerte sich um 5,7% auf 3.540 USD. Das Industriemetall Kupfer notierte um 1,0% niedriger als zuvor und schloss bei 7.719 USD.

Der Ölpreis der Sorte Brent-Öl ist im August um 13,8% gesunken und hat den Monat mit 94,76 USD pro Barrel beendet. „Der Ölpreis hat auf die schwächere weltweite Konjunktur reagiert und notiert daher niedriger“, sagt Martin Siegel. Der Gaspreis hat diese Bewegung noch nicht vollzogen, wird möglicherweise jedoch dem Ölpreis folgen, wenn die aggressiven Käufe nachlassen“, sagt der Rohstoff-Experte.

Martin Siegel, Stabilitas

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