Werder Bremen kalkuliert wieder mit kleinem Konzernüberschuss

Noch rot, aber immerhin überschaubar: Der SV Werder Bremen hat das vergangene Geschäftsjahr mit einem blauen Auge überstanden. In der laufenden Saison soll gar wieder ein kleiner Überschuss herausgequetscht werden.

Der SV Werder Bremen GmbH & Co KG aA Konzern hat das zum 30.06.2021 abgeschlossene Geschäftsjahr mit einem Konzernjahresfehlbetrag von 7,1 Mio. EUR abgeschlossen.

Da die gesamte Spielzeit 2020/21 massiv durch die pandemische Situation beeinflusst war – nur das erste der 17 Heimspiele konnte vor Teilzuschauern, alle weiteren Heimspiele mussten vollständig ohne Zuschauer ausgetragen werden – haben sich die Umsatzerlöse im Vergleich zum Vorjahr um 11,9 Mio. EUR reduziert.

Rückgänge in den direkt von der Pandemie betroffenen Bereichen Spielbetrieb (-EUR 19,4 Mio.) und Sponsoring (-EUR 2,5 Mio.) konnten durch erhöhte Transfererlöse (+EUR 10,1 Mio.) teilweise kompensiert werden.

Das Betriebsergebnis hat sich als Folge auf -EUR 9,3 Mio. (Vorjahr -EUR 23,2 Mio.) verbessert. Unter Berücksichtigung des Finanzergebnisses sowie des neutralen Ergebnisses und Steuern konnte der Konzernjahresfehlbetrag im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 auf EUR 7,1 Mio. reduziert werden.

Der nicht durch Konzerneigenkapital gedeckt Fehlbetrag indes habe sich durch das Jahresergebnis zum 30.06.2021 auf 20,3 Mio. EUR erhöht.

Die kumulierten Fehlbeträge der letzten beiden Geschäftsjahre, die zu dem nicht durch Konzerneigenkapital gedeckten Fehlbetrag geführt haben, seien nahe ausschließlich auf die pandemiebedingten Auswirkungen von insgesamt 35 Mio. EUR zurückzuführen.

Der Finanzmittelfonds des Konzerns hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr auf EUR 22,9 Mio. (Vorjahr -EUR 9,7 Mio.) erhöht. Im Wesentlichen pandemiebeding ergab sich ein negativer Cashflow aus der operativen Geschäftstätigkeit in Höhe von EUR 3,1 Mio. Die erfolgreiche Umsetzung mittelfristig ausgerichteter Finanzierungsmaßnahmen führen zu einem Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit in Höhe von EUR 36,5 Mio., was die maßgebliche Ursache für die deutliche Verbesserung des Finanzmittelfonds darstellt.

Werder Bremen hatte im Sommer eine Unternehmensanleihe emittiert, deren Volumen 17 Mio. EUR erreichte. Angestrebt waren 25 bis 30 Mio. EUR.

Die Bundesligamannschaft des SV Werder Bremen war im Geschäftsjahr 2020/21 erstmalig nach 40 Jahren wieder aus der Bundesliga abgestiegen. Damit im Zusammenhang stehende verschiedene Sachverhalte hatten eine wirtschaftlich positive Auswirkung auf das Ergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres. Dies waren unter anderem die ertragswirksame Auflösung einer im Konzernjahresabschluss 30.06.2020 gebildeten Rückstellung auf Grund einer nicht eingetretenen Transferverpflichtung oder geringere Aufwendungen für erfolgsabhängige Prämien im Spielerkader.

Für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 geht der SV Werder Bremen davon aus, bei in der Rückrunde keinen oder nur sehr geringen pandemiedingten Einschränkungen im Spielbetrieb einen geringen Konzernjahresüberschuss erzielen zu können.

Der geprüfte Konzernabschluss zum 30.06.2021 ist unter www.werder.de/business abrufbar.