Außen knusprig, innen hohl – ein Kommentar von Falko Bozicevic

Falko Bozicevic, BondGuide

Eine Mischung aus guten wie auch aus erheblich weniger guten Nachrichten scheint uns für eine absehbare Zeit vorprogrammiert.

Eigentlich war das ja ein überraschend nachdrücklicher Jahresauftakt, der inzwischen mit fünf Monaten auch bereits etwas gealtert ist. Diverse Emissionen, darunter sogar Debütanten und Fußballclubs. Das machte Mut.

Auf der anderen Seite die alle paar Jahre turnusmäßige und offenbar unumgängliche Sanierung bei Singulus Technologies. Dazu Eyemaxx Real Estate mit multipler Sklerose in Projektbewertungen, was ebenso multiple AGVs nach sich zog. Nicht zu vergessen die scheinbar unsanierbare SeniVita. Auch Peine machte seinem Namen ein weiteres Male alle Ehre – gesprochen vorzugsweise Englisch als „Pain“.

Und jetzt Hylea. Ein Blick in den vorläufigen (!) Report von 2019 hätte eigentlich Warnung genug für alle sein können. Wir waren zwar stets kritisch bei den Südamerikanern, aber ich gebe unumwunden zu, in Jahresberichte – oder Wertpapierprospekte – schaut ein jeder wohl erst, wenn es unbedingt sein muss.

Natürlich schrillen jetzt die Alarmglocken. Eigentlich sollte man schauen, dass man von der Implosion der Hohlnüsse nicht erfasst wird. Indes, für jeden Investor scheint ein Gang durch die fortfolgende Restrukturierung die einzige Aussicht auf lediglich blaue Flecke. Für die Hylea-Sanierung wäre wichtig, dass jetzt die richtigen Leute an Bord kommen. Rumgepfuscht wurde bereits genug, und es würde mich nicht verwundern, wenn bei der eingehenden Begutachtung mehr ans Tageslicht käme. Inkompetenz wäre das geringste Übel – die ist normalerweise zu einem Gutteil behebbar.

HyleaIch bin recht sicher, weitere notwendige Restrukturierungen sind zwangsläufig in den kommenden Quartalen – gemeint nicht unbedingt immer als Sanierung von Firmen, sondern wie bei Eyemaxx als Restrukturierung von Anleiheklauseln, deren inhaltliche Auswirkungen man bei der jeweiligen Emission seinerzeit nicht gänzlich einzuschätzen vermochte.

Macht aber nichts. Das gehört zum Lernprozess.

Falko Bozicevic,
BondGuide

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