2020 wird sich zeigen, ob sich der Markt für KMU-Anleihen nachhaltig etabliert hat oder ob uns die vergangenen zwei, drei Jahre nur schon wieder etwas eingelullt haben. Neues gibt’s aber auch.
Meine derzeitige Interpretation ist, dass es eine Mischung aus beiden Annahmen sein könnte – wenn auch (noch?) deutlich zugunsten der ersteren. Derzeit. Wir müssen aber zunehmend wieder schwer erklärbare Kursbewegungen bei einzelnen Emittenten beobachten.
Auf der Habenseite steht, dass sich in den vergangenen Jahren doch Einiges an Best Practice durchgesetzt hat, ohne dass dafür ein formaljuristisches Regelkorsett von oben vorgegeben werden musste – die Dienstleister und damit der ‚Markt‘ haben das selbst vollbracht. Eine schiere Notwendigkeit nach dem schlimmen Jahr 2016 und seinem maßgeblichen Vintage-Year 2013. Kein Best-Practice-Leitfaden der Deutschen Börse hätte das vermocht. Licht ist häufig das beste Sterilisationsmittel.
So hat sich ebenfalls offenbart, was wir schon damals vermuteten: Auch Marktsegment und Rating sind heute obsolet. Der umbenannte SCALE ist schlicht eine Totgeburt mit Schattendasein, derzeit im Koma befindlich. Die Frage ist noch, ob man in Eschboring in Kürze nicht wieder einen neuen Klon in neuem Schlauch zu kredenzen gedenkt. Alle drei bis fünf Jahre ist mit so etwas zu rechnen aus der bisherigen Erfahrung heraus – neue Titel warten auf ihre Visitenkarten.
Apropos Best Practice: Hier haben die Agentur Better Orange zusammen mit uns drei erwähnenswerten spezialisierten Anleiheportalen ein Format aus der Taufe gehoben, von dem wir hoffen, dass es speziell bei Privatanlegern Anklang findet – siehe unseren Hinweis in eigener Sache.
Ihr
Falko Bozicevic,
BondGuide
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