Anleger lassen sich von politischen Unsicherheiten wie dem BrExit stark beeinflussen

Die Angst vor einem Geldverlust an der Börse durch internationale Konflikte oder Umbrüche treibt gegenwärtig viele deutsche Anleger um. Das belegt eine aktuelle Forsa-Studie im Auftrag von Santander.

40% der Aktien- und Fondsanleger lassen sich nach eigenen Angaben stark oder sehr stark von politischen Unsicherheiten beeinflussen.

Mit dem Wahlsieg der Konservativen in Großbritannien ist der BrExit nun wohl endgültig. Welche gesamtwirtschaftlichen Folgen der Austritt der Briten aus der Europäischen Union langfristig haben wird, bleibt indes offen. „Große Euphorie über die Entscheidung ist an den Börsen nicht zu erwarten“, so Matthias Ruddat, Bereichsleiter Investments Santander. „Auch die jüngsten Nachrichten aus China und den USA, nach denen es zunächst keine weiteren Zollverschärfungen geben soll, sorgen zwar für Erleichterung, geben aber keinen Anlass zu Höhenflügen.“ Schon gar nicht bei den deutschen Anlegern: Sie beobachten das weltweite politische Geschehen genau und reagieren entsprechend empfindlich, was ihre Anlagestrategie betrifft.

Wirtschaftliche Situation im Inland als Orientierungshilfe

Diese Einschätzung bestätigt die von Santander in Auftrag gegebene Forsa-Studie, für die im Zeitraum vom 31. Oktober bis zum 8. November 1.520 Deutsche ab 18 Jahren rund um das Thema Anlage befragt wurden. Sie sollten angeben, von welchen Faktoren sie sich beeinflussen lassen, wenn es um ihre Geldanlage geht. Für 36% aller Befragten spielen politische Unsicherheiten wie der BrExit, weltweite Handelskonflikte oder nationale Egoismen der EU-Staaten eine wesentliche Rolle im Entscheidungsprozess. Bei den Personen, die bereits Geldanlagen haben, liegt der Anteil mit 40% sogar noch höher.

Die Bewertung der wirtschaftlichen Situation in Deutschland selbst hat ebenfalls großen Einfluss auf Anlagepräferenzen. Sie spiegelt sich unter anderem im Wirtschaftswachstum, den Beschäftigungszahlen und der Inflationsrate wider. 44% der Anleger orientieren sich daran. 59% bewegen die Niedrigzinsen und Negativrenditen bei Sparprodukten.

Jüngere sicherheitsbewusster als Ältere

Sicherheit ist für die Deutschen nach wie vor der bedeutendste Faktor bei Anlageentscheidungen, zeigt die Erhebung. 80%der Anleger und 78% der Nicht-Anleger werden dadurch stark oder sehr stark beeinflusst, ob ihnen eine Geldanlage sicher erscheint. Bundesbürgerinnen bewerten den Ausschluss von Risiken übrigens noch höher als Männer (82 zu 75%).

„Für sicherheitsbewusste Anleger empfiehlt sich eine breite Streuung über unterschiedliche Produktklassen, Laufzeiten und Märkte, um Chancen und Risiken nach den persönlichen Bedürfnissen auszubalancieren“, so Ruddat. „Investmentfonds beispielsweise können ein wichtiger Bestandteil eines Portfolios sein und eignen sich als langfristige Kapitalanlage.“

Laut dem Deutschem Aktieninstitut waren 2018 insgesamt 10,3 Mio. Deutsche, also 16,2%, Besitzer von Aktien oder Aktienfonds.

Banco Santander (SAN.MC, STD.N, BNC.LN) ist eine Privat- und Geschäftskundenbank mit Sitz in Spanien und Präsenz in zehn Kernmärkten in Europa und Amerika. Santander ist gemessen am Börsenwert die größte Bank in der Eurozone. Im Jahr 1857 gegründet, verfügt Santander Ende September 2019 über ein verwaltetes Vermögen (Einlagen und Investmentfonds) von 1,04 Bio. EUR.