Dynamische Entwicklung am Kapitalmarkt Österreich – Anleihe-Listings boomen

Wiener Börse

Der österreichische Kapitalmarkt verzeichnet in den ersten drei Quartalen so viele Börsengänge wie zuletzt 2007. Bei den Corporate Bonds steuert die Wiener Börse im Jahr 2019 gar auf einen Rekord zu.

Im Top-Segment prime market begrüßt die Wiener Börse jedes Quartal einen Neuzugang: Marinomed Biotech AG (Februar), Frequentis AG (Mai) und Addiko Bank AG (Juli). Zusätzlich nutzen vier neue Unternehmen das neue KMU-Segment direct market plus für eine Börsennotiz.

Zu den 655 Blue-Chips im internationalen Segment global market kommt diesen Freitag, 4.10., ein weiteres hinzu: Der Nutella-Glashersteller Verallia SA wird unmittelbar nach seinem Börsengang in Paris auch in Wien handelbar sein. Er wird als größter Neuzugang in Frankreich in 2019 gehandelt. In Summe sind damit an der Wiener Börse 759 Aktien handelbar.

Während Sparbuch-Besitzer real einen Wertverlust einfahren, werden Aktionäre der ATX-Unternehmen aktuell um insgesamt 3,2 Mrd. EUR ausgeschütteter Dividende reicher. Die Dividendenrendite betrage aktuell beachtliche 3,8%. „Die Entwicklung einer heimischen Investorenbasis ist Pflicht, sonst wird der Wohlstand ins Ausland exportiert,“ so Christoph Boschan, CEO der Wiener Börse.

Anleihen-Listings entwickeln sich dynamisch

Bei den Corporate Bonds steuert die Wiener Börse im Jahr 2019 auf einen Rekord zu: Heuer werden bereits 80 neue Corporate Bonds mit einem Volumen von knapp 13,3 Mrd. EUR gelistet. Mit AS Roma (275 Mio. EUR) sowie Russian Railways (212 Mio. EUR) können auch namhafte Unternehmen mit Sitz außerhalb Österreichs gewonnen werden.

Auch bei den Green Bonds gibt es Neuzugänge: Die RBI listet bereits den dritten Green Bond; das Volumen der Benchmark-Anleihe beläuft sich auf 750 Mio. EUR. In den nächsten Tagen kommt auch der OeKB Sustainability Bond neu auf den Kurszettel. Insgesamt sind an der Wiener Börse derzeit 3.625 Bonds handelbar, ebenfalls ein Höchststand.


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Mit ihrer Initiative zum Handel an österreichischen Feiertagen wirkt die Wiener Börse weiteren Umsatzrückgängen aktiv entgegen. 2019 kann an vier österreichischen Feiertagen gehandelt werden. Ein wichtiger Schritt für die Wiener Börse, deren Handelsumsätze zu rund 84% aus dem Ausland kommen (32,2% Großbritannien, 17,4% Deutschland, 15,7% Frankreich). Das Angebot werde gut angenommen, so Boschan.

Details zu einzelnen Marktsegmenten, Indizes oder Wertpapieren sind in der Web-Statistik der Wiener Börse abrufbar, ein europäischer Börsenvergleich steht in den Statistiken der Federation of European Securities Exchanges (FESE) zur Verfügung.