
Wie könnte sich der Bitcoin-Kurs bis 2030 entwickeln? Diese Frage beschäftigt viele Anleger, in den Sozialen Medien ist das Thema im Finanzbereich nahezu omnipräsent – oftmals mit wenig fundierten, teils überzogenen Bitcoin Prognosen. Doch auch renommierte Analysten und große Finanzhäuser gehen davon aus, dass vieles für ein weiteres deutliches Wachstum spricht, wie eine neue Infografik von Coincierge.de zeigt.
In einer aktuellen Studie hat WisdomTree drei Szenarien für die Bitcoin-Entwicklung bis 2030 entworfen. Im Inflationsszenario erwarten die Analysten einen Preis von über 500.000 USD. Grundlage ist ein Anstieg der globalen Geldmenge von derzeit rund 180 auf über 260 Bio. USD sowie eine anhaltend hohe Inflation, die Anleger vermehrt in „harte“ Werte wie Gold und Bitcoin treibt.
Da das Angebot von Bitcoin strikt begrenzt ist, führen zusätzliche Kapitalzuflüsse zu überproportionalen Kursanstiegen. WisdomTree unterstellt, dass Bitcoin bis 2030 rund 20% des Gesamtwertes harter monetärer Anlagen ausmachen könnte – eine Fortführung der bereits erkennbaren Entwicklung, die die Rolle des Coins als „digitales Gold“ festigen würde.
Noch optimistischer zeigt sich die bekannte Investorin Cathie Wood, die seit Jahren für kryptoaffine Prognosen steht. Ihre Schätzung liegt weiterhin bei über 1 Mio. USD pro Bitcoin bis 2030 – nachdem sie ihre ursprüngliche Prognose von 1,5 Mio. jüngst angepasst hat. Damit bleibt sie auf einem ausgesprochen optimistischen Kursniveau.
Begründet wird dies vor allem mit zwei Faktoren: Zum einen sei Bitcoin für institutionelle Anleger das Eintrittstor in digitale Vermögenswerte – ein „Gateway Asset“. Zum anderen werde die Kryptowährung zunehmend als digitaler Ersatz für Gold betrachtet, insbesondere vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen und expansiver Geldpolitik.
Bemerkenswert ist zudem, dass inzwischen zahlreiche Akteure in Bitcoin investieren, die noch vor wenigen Jahren äußerst skeptisch waren. Ein prominentes Beispiel ist die Universität Harvard. So erklärte der Harvard-Ökonom Kenneth Rogoff noch 2018, die Wahrscheinlichkeit eines Absturzes von Bitcoin auf 100 USD sei größer als die Chance auf 100.000 USD innerhalb von zehn Jahren. Heute zeigt sich ein völlig anderes Bild: Harvard selbst hat rund 116,7 Mio. USD in den iShares Bitcoin Trust ETF investiert – und damit sogar mehr Mittel in Bitcoin als in Gold angelegt.
Ein weiterer bullisher Faktor ist die wachsende Zahl öffentlicher Unternehmen, die Bitcoin als Reservewert halten. Im Januar 2024 belief sich ihr Bestand noch auf insgesamt 27.474 BTC. Am 1. September 2025 lag diese Zahl bereits bei 989.060 BTC – ein Anstieg, der die zunehmende Akzeptanz in der Unternehmenswelt eindrucksvoll verdeutlicht.
Nach Einschätzung mancher Analysten wirkt sich auch die Debatte um die Umweltbilanz zunehmend positiv auf Bitcoin aus. Das lange dominierende Argument hoher Emissionen verliert an Schärfe, da ein immer größerer Teil der Mining-Aktivitäten mit erneuerbaren Energien betrieben wird. Inzwischen liegt der Anteil bereits bei 56,2%.
Einen weiteren Hinweis auf strukturelle Stärke liefert der Blick auf die Bitcoin-Bestände zentralisierter Kryptobörsen. Diese sind aktuell mit 2,24 Mio. BTC nahe einem historischen Tiefstand, nachdem sie im Januar 2024 noch bei 2,95 Mio. lagen. Der Rückgang deutet darauf hin, dass immer mehr Marktteilnehmer ihre Bestände langfristig verwahren und die Guthaben von den Börsen abziehen – ein Muster, das häufig mit einer verknappten Liquidität am Markt und entsprechendem Aufwärtsdruck auf den Preis verbunden wird.
Am Ende bleibt der wohl wichtigste Aspekt, der dazu führt, dass immer mehr Anleger Bitcoin kaufen möchten: die Knappheit. Das maximale Angebot von Bitcoin ist auf 21 Mio. Einheiten begrenzt. Aktuellen Schätzungen zufolge besitzen nur rund 800.000 Individuen tatsächlich einen ganzen Bitcoin. Zwar lassen sich knapp 983.000 Adressen mit einem Bestand von mindestens einem Coin identifizieren, doch hinter vielen davon stehen Institutionen oder einzelne Anleger mit mehreren Wallets. Die Zahl derjenigen, die wirklich einen vollständigen Bitcoin halten, ist damit deutlich geringer – ein Hinweis auf die strukturelle Verknappung, die auch künftig ein zentrales Element der Investmentthese bleibt.
HIER geht es zum ausführlichen Beitrag mit weiteren interessanten Informationen und anschaulichen Infografiken.
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