
Kinder kosten Geld – das ist kein Geheimnis. Was viele Eltern unterschätzen, ist, dass frühzeitige Investitionen dabei helfen, Rücklagen für die Kids zu bilden. Von Robert Steininger*
Das wirkt sich sehr wohl auf die finanzielle Zukunft der Kleinen aus. Statt das gesamte Vermögen wie früher auf ein Sparbuch zu legen, gibt es heute klügere Möglichkeiten. Aber welche Strategien eignen sich für den langfristigen Vermögensaufbau und warum sollte man damit als Eltern schon in jungen Jahren anfangen?
Warum sich frühzeitiges Investieren für Eltern und Kinder auszahlt
Der wichtigste Faktor beim Vermögensaufbau ist ZEIT. Wer früh anfängt, profitiert langfristig vom Zinseszinseffekt. Das bereits investierte Kapital wächst weiter. Selbst mit kleinen Beträgen lässt sich so über Jahre und vor allem Jahrzehnte hinweg ein erhebliches Vermögen aufbauen. Je länger das Geld arbeitet, desto mehr Zeit hat es, sich zu vermehren.
Für Kinder sind breit gestreute Investments wie ETFs sehr beliebt, da sie auf lange Sicht stabile Renditen bringen. Auch Anleihen sind als Baustein einer eher konservativen Strategie sinnvoll, da sie weniger starken Schwankungen als Aktien unterliegen. Eine weitere Möglichkeit ist ein Junior Depot für den Nachwuchs, das speziell für Kinder angelegt wird und eine flexible Verwaltung durch die Eltern erlaubt.
Welche Anlagestrategien für Kinder sinnvoll sind
Sicherheit und Rendite widersprechen einander nicht. Entscheidend ist, dass die Anlagestrategie auf mehreren Säulen steht und verschiedene Klassen miteinander kombiniert. Das sorgt für Stabilität und Wachstum. Klassische Sparprodukte wie Tages- oder Festgeld bringen heute nur noch wenige Zinsen. Besser sind daher breit gestreute Investments, die Schwankungen über einen längeren Zeitraum ausgleichen.
Setzen die Eltern auf Sicherheit, sind Anleihen als Ergänzung, aber nicht als alleiniges Investment geeignet. Die Erträge sind planbar und weniger volatil als Aktien. Um langfristig anzulegen, machen gemischte Portfolios Sinn. Hier dürfen risikoarme, aber auch renditestarke Komponenten vertreten sein. Automatisierte Sparpläne sind hilfreich, wenn kein aktives Eingreifen gewünscht ist. Hier werden die Beträge einfach regelmäßig angelegt.
Risiken beim Investment für Kinder
Langfristiges Investieren ist eine kluge Strategie, ganz ohne Risiken funktioniert es aber nicht. Bis heute sind Aktien eine der beliebtesten Anlageformen, aber hier sind Schwankungen an der Tagesordnung. Wer für seine Kinder investiert, muss daher darauf achten, dass die gewählten Produkte zu einem langen Anlagehorizont passen.
Das größte Risiko besteht darin, Geld zu früh zu entnehmen – oder zur Unzeit. Das Junior Depot ist als Lösung unter anderem deshalb so beliebt, da es erst ab einem bestimmten Alter vom Kind genutzt werden kann. Um Verluste zu vermeiden, ist es außerdem wichtig, zu diversifizieren. Verteilt auf verschiedene Anlageklassen macht es nichts, falls eine Gruppe kurzfristig schwächelt.
Die besten Tipps für den langfristigen Vermögensaufbau
Wer regelmäßig anlegt, hat am Ende mehr (vom) Geld. Auch kleine Beträge wachsen über die Jahre an. Besonders einfach funktionieren automatisierte Sparpläne, da sie auch für Laien umsetzbar sind. Als Eltern sollte man daran denken, die steuerlichen Vorteile mitzunehmen. Es gibt Freibeträge für Kapitalerträge, die Eltern für ihre Kinder voll ausschöpfen können.
Das Motto bei der Geldanlage für den Nachwuchs lautet also, früh anzufangen und das Geld langfristig liegen zu lassen. Der Zinseszinseffekt braucht Zeit, um seine volle Wirkung zu entfalten. Abzuraten ist unbedingt von den alten Klassikern wie einem Sparbuch, denn die sind weder zeitgemäß noch renditestark.
*) Robert Steininger ist Fachautor für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online- und Investment-Strategien, Glücksspielthemen, Krypto und Verhaltensanalyse.
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