
Laut Hartmut Giesen von der Sutor Bank sollten Kryptowährungen wie Bitcoin nicht als unabhängige Asset-Klasse angesehen werden.
Ganz einfach: da sie keine stabile Korrelation zu anderen Anlageklassen aufweisen. Selbst die oft vermutete enge Korrelation mit Technologieaktien sei laut Daten der Plattform Coinbureau erratisch.
Die Korrelation von Bitcoin mit Tech-Aktien schwankt stark und erreichte im Juni 2024 einen Höchststand von 0,9, fiel jedoch im Juli auf -0,9. Solche Schwankungen seien über längere Zeiträume typisch. Über die letzten fünf Jahre bewegte sich die Korrelation zwischen -0,3 und 0,2.
Es zeige sich aber, dass die Korrelation kurzfristig höher sei und dass Technologieindizes wie der Nasdaq Technology 100 eine stärkere Beziehung zu Bitcoin haben als breitere Indizes.
Giesen erklärt weiter, dass die Korrelation stark von makroökonomischen Faktoren abhänge, aber durch kryptospezifische Ereignisse, wie z.B. regulatorische Änderungen oder technologische Entwicklungen, stark beeinflusst werde. Beispiele seien etwa der Bitcoin-Halving oder der Verkauf von beschlagnahmten Vermögenswerten durch Behörden.
In solchen Fällen breche die Korrelation oft plötzlich ein. Seit Dezember 2023 gab es Phasen mit hoher Korrelation, die durch kurzfristige Ausreißer unterbrochen wurden.
Laut Giesen sei diese unstete Korrelation ein Grund dafür, Bitcoin nicht als eigenständiges Diversifikationselement im Portfolio zu nutzen. Vielmehr könne Bitcoin als spekulativer Technologiewert betrachtet werden.
Die Korrelation werde von vier kryptointernen Faktoren beeinflusst: Sentiment und Spekulation, technologische Entwicklung, Regulierungsentscheidungen sowie Marktliquidität und institutionelle Investoren. Diese Faktoren würden die Kursentwicklung von Bitcoin und die Ähnlichkeit zu traditionellen Tech-Aktien verstärken.
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