Euler Hermes reagiert auf die bevorstehende Finanzrestrukturierung bei Scholz und stuft die Bonität des Schrottrecyclers um zwei Stufen auf Vorinsolvenzniveau „C“ herab. Unterdessen gerieten die umlaufenden Unternehmensanleihen der German Pellets GmbH massiv unter Kursdruck – Investoren vermissen eine offen kommunizierte Refinanzierungsstrategie des Holzpellet-Spezialisten und zogen angesichts dessen bei den „Wärme-Wertpapieren“ die Reißleine. Singulus scheiterte indes beim ersten Anleihegläubigertreffen im neuen Jahr erneut an der gesetzlichen Mindestpräsenzquote.
Nach der Ankündigung der Scholz Holding GmbH, ihre Finanzverbindlichkeiten restrukturieren zu wollen, reagiert nun auch die Euler Hermes Rating GmbH auf die Sanierungspläne mit einem Rating-Downgrade: Hierfür senkt sie das Unternehmensrating der internationalen Recyclinggruppe von zuvor CCC (unbestimmt) auf jetzt C – Vorinsolvenzniveau; theoretische Annahme: „Ein Ausfall ist unmittelbar bevorstehend.“ Die umlaufende 8,5%-Unternehmensanleihe (2012/17) über nominal 182,5 Mio. EUR geht aktuell nur noch zu knapp 21% um.
Kurseinbruch bei German Pellets Anleihen: Ohne „konkreten“ Grund brachen zuletzt die ausstehenden Unternehmensanleihen sowie der zuletzt begebene Genussschein des Spezialisten für Holzpellets massiv im Kurs ein. So notiert die offiziell am 1. April fällige 7,25%-Erstanleihe (2011/16) über zuletzt noch gut 52,5 Mio. EUR bei nur noch 82%. German Pellets II mit einer Laufzeit bis 2018 und einem Volumen von 72 Mio. EUR büßt allein im gestrigen Handelsverlauf 13 Punkte auf noch 80% ein. Die im November 2014 ausgereichte 7,25%-Drittemission (2014/19) über nominal 100 Mio. EUR steht derweil bei 75%, der grundsätzlich unbegrenzt laufende 8%-Genussschein bei noch 77%. Offenbar zweifeln erste Marktteilnehmer daran, dass die Wismarer ihren Tilgungsverpflichtungen pünktlich nachkommen (können) – insbesondere im Hinblick auf die in gut zwei Monaten endfällige German Pellets I. Dass sich das Unternehmen bislang verweigerte, eine konkrete Refinanzierungsstrategie offenzulegen, dürfte den jüngsten Kursabsturz erst befeuert haben.
Wie bereits vermutet, war die erste Anleihegläubigerversammlung der Singulus Technologies AG mangels Gläubigerpräsenz am 18. Januar nicht beschlussfähig, das erforderliche Mindestquorum von 50% der ausstehenden Schuldverschreibungen wurde nicht erreicht. Für den 15. Februar wird nun zu einer Folgeveranstaltung mit dann geringeren Anforderungen an die Beschlussfähigkeit ins Hilton Hotel (11 Uhr) nach Frankfurt am Main eingeladen. Im Rahmen des neuerlichen Anlaufs wird der Spezialmaschinenbauer u.a. über den aktuellen Stand der Geschäftsentwicklung berichten und das Restrukturierungskonzept vorstellen sowie Auskunft über die vorläufigen Finanzkennzahlen für das Geschäftsjahr 2015 geben. Für die Teilnahme ist eine Anmeldung bis spätestens zum Ablauf des 12. Februar erforderlich. Alle notwendigen Informationen sowie entsprechende Formulare sind in Kürze auf der Unternehmenswebseite unter der Rubrik „Credit Relations“ zum Download hinterlegt.
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